„Du bist genauso ein Emotionsbrötchen wie ich“: Schulz nimmt Gabriels Entschuldigung an

Martin Schulz hat die Entschuldigung von Sigmar Gabriel für dessen Äußerungen in der vergangenen Woche offenbar angenommen.
Titelbild
Martin Schulz und Sigmar Gabriel im Deutschen Bundestag.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times16. Februar 2018

Der zurückgetretene SPD-Chef Martin Schulz hat die Entschuldigung von Außenminister Sigmar Gabriel für dessen Äußerungen in der vergangenen Woche offenbar angenommen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.

Bei einem Gespräch im Willy-Brandt-Haus am Dienstag, bei dem Gabriel Schulz gegenüber sein Bedauern zum Ausdruck gebracht hatte, soll der Ex-Parteichef zum Außenminister gesagt haben: „Du bist eben genauso ein Emotionsbrötchen wie ich. Ich habe gesagt, dass ich ohne Groll und Bitterkeit gehe. Das gilt auch für dich.“

Gabriel hatte als Reaktion auf Schulz` beabsichtigten Wechsel ins Auswärtige Amt in einem Interview gesagt, seine Tochter Marie habe ihn mit den Worten getröstet: „Papa, jetzt hast du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht.“

Trotz der Aussprache gilt das Verhältnis zwischen Schulz und Gabriel als schwer belastet. In der SPD sorgt Gabriels ungewisse Zukunft weiter für Diskussionen. „Ich bin dafür, dass Sigmar Gabriel Außenminister bleibt“, sagte Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion: „Er hat bewiesen, dass er es kann.“

Er verfüge über langjährige Kabinettserfahrung: „Auf so einen sollten wir nicht verzichten.“ Kritik gibt es auch am neuen SPD-Führungsduo aus Andrea Nahles und Olaf Scholz. Das Schlimmste seien „die Textbausteine aus dem Willy-Brandt-Haus, die von der SPD-Spitze ausgespuckt werden. Die Leute wollen Politiker mit Ecken und Kanten, keinen Scholzomat 2“, beklagte der hessische Bundestagsabgeordnete Edgar Franke, Mitglied des konservativen „Seeheimer Kreises“.

SPD-Vize Ralf Stegner fordert seine Partei zudem zu einer neuen politischen Kultur auf. In der Gesellschaft gebe es ein großes Misstrauen gegenüber „denen da oben“, so Stegner. „Wir brauchen dafür eine neue Sensibilität und müssen eine richtige Balance finden zwischen Führungsanspruch und dem ernsthaften Einbeziehen der Basis.“ Eine rein „machttechnokratische Antwort wäre jedenfalls falsch“. (dts)



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