Dündar: „Erdogans Herrschaft geht ihrem Ende entgegen“

"Die nächste Präsidentschaftswahl 2019 wird er verlieren, wenn es nicht vorher zu einem weiteren Putsch gegen ihn kommt," sagt Can Dündar, Ex-Chefredakteur der türkischen Zeitung "Cumhuriyet" mit Blick auf den türkischen Präsidenten Erdogan.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2017

Can Dündar, Ex-Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“, glaubt, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die nächste Präsidentschaftswahl verlieren wird.

„Erdogans Herrschaft geht ihrem Ende entgegen“, sagte Dündar der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Die nächste Präsidentschaftswahl 2019 wird er verlieren, wenn es nicht vorher zu einem weiteren Putsch gegen ihn kommt.“

Mit Blick auf das Ergebnis des Verfassungsreferendums sagte Dündar, die Hälfte der Bevölkerung sei trotz der „Gleichschaltung der Medien“ gegen Erdogan. Vor allem in großen Städten und unter jungen Türken verliere er an Rückhalt. „Die Opposition ist aufgewacht“, so Dündar.

Die deutschen Behörden forderte Dündar dazu auf, härter gegen aus der Türkei gesteuerte Imame vorzugehen. „Die Erdogan-Propaganda in Moscheen muss von den Behörden gestoppt werden“, sagte er. Sonst drohe eine weitere Spaltung der Gesellschaft. „Es geht auch um die Zukunft Deutschlands.“

Dündar, der heute in Berlin ein Buch über seine Zeit im deutschen Exil vorstellt, bezeichnete Erdogan als „Diktator“. Er wirft den türkischen Behörden vor, seiner Frau den Pass willkürlich entzogen zu haben. „Erdogan hat meine Frau als Geisel genommen“, so Dündar. „So versucht er, mich zu bestrafen und zum Schweigen zu bringen.“ Dündar kündigte an, deshalb vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen. (dts)



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