Experte: Grüne und schwarze Punkte in Koalition ausgewogen

Die CDU stimmt bei einem Landesparteitag am Freitag in Ludwigsburg über den Koalitionsvertrag ab. Die Grünen folgen einen Tag später. Am 11. Mai tritt der neue Landtag zum ersten Mal zusammen - rund zwei Monate nach der Wahl.
Titelbild
Die Spitzenpolitiker der Grünen und CDU - Guido Wolf (l-r), Thomas Strobl (beide CDU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie Edith Sitzmann (B90/Grüne) - stellen den grün-schwarzen Koaltionsvertrag vor. Nach Ansicht des Politologen Oscar Gabriel sind die Punkte darin ausgewogen.Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Epoch Times6. Mai 2016
Im Koalitionsvertrag für die künftige baden-württembergische Landesregierung haben sich CDU und Grüne nach Ansicht des Politologen Oscar Gabriel gleichermaßen durchgesetzt.

„Die Erfolge der CDU sind vor allem auf dem Feld der inneren Sicherheit zu sehen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Grünen hingegen hätten sich in der Bildungspolitik durchgesetzt, etwa bei der weiteren Genehmigung von Gemeinschaftsschulen.

Die CDU stimmt bei einem Landesparteitag am Freitag in Ludwigsburg über den Koalitionsvertrag ab. Die Grünen folgen einen Tag später. Am 11. Mai tritt der neue Landtag zum ersten Mal zusammen – rund zwei Monate nach der Wahl. Am 12. Mai sollen Winfried Kretschmann (Grüne) im Parlament zum Ministerpräsidenten gewählt und die grün-schwarze Ministerliste vom Landtag bestätigt werden.

Das baden-württembergische Experiment und die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen hätten eine stärkere Sogwirkung auf den Bund als die Versuche im Saarland und Hamburg, sagte Gabriel. „Für Koalitionen, deren Abschluss mit gewissen emotionalen Barrieren verbunden ist, braucht man Modelle wie diese.“

Die CDU erhalte mit dem durch Migration und Digitalisierung aufgewerteten Ressort innere Sicherheit ein starkes Ministerium. Die Polizei werde aufgestockt, die Möglichkeiten des Alkoholkonsums potenziell eingeschränkt und die landesweite Sperrzeitenregelung stehe auf dem Prüfstand. „In diesem bislang konfliktträchtigen Terrain hat die CDU am sichtbarsten ihre Handschrift hinterlassen.“

Es gebe aber breite Konsensbereiche: Digitalisierung, Finanzpolitik, Wirtschaftsförderung und die Erkenntnis, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze seien. „Es sind zwei bürgerliche Parteien, die in ihren Grundvorstellungen übereinstimmen, wozu Erhalt der Schöpfung und Nachhaltigkeit gehören“, sagte der Wissenschaftler.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion