Fast jeder zweite Flüchtling fällt durch die Deutschprüfung – BAMF sieht trotzdem Erfolg

Knapp jeder zweite Migrant fällt durch die Deutschprüfung für Zuwanderer. Das BAMF sieht die Integrationskurse dennoch als Erfolg.
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Symbolfoto.Foto: Armin Weigel/Symbolbild/dpa
Epoch Times1. Juni 2017

Von 100 Migranten bestehen im Schnitt nur 55 die Deutschprüfung für Zuwanderer. Das berichtete der Deutschlandfunk unter Berufung auf Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Damit falle knapp jeder Zweite durch. Sprache wird immer wieder die wichtigste Voraussetzung für Integration genannt: Wer eine sogenannte Niederlassungserlaubnis in Deutschland bekommen will, muss die erfolgreich bestandene Prüfung vorweisen können.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanziert und beaufsichtigt die Integrationskurse. Für die Durchführung sind private und öffentliche Bildungsträger wie die Volkshochschulen verantwortlich. Nach einem solchen Kurs können sich die Teilnehmer zur Deutschprüfung anmelden.

BAMF- Verantwortliche sieht Kurse als Erfolg

Sandra Schlötzer, die beim BAMF für die Integrationskurse verantwortlich ist, sieht laut Deutschlandfunk trotz der hohen Durchfallquote kein Problem: „Weil ich glaube, jeder, der Deutsch lernt, erreicht Kompetenzen, die nicht unbedingt immer in einer Zahl abgebildet werden können. Jemand, der aus dem Integrationskurs geht, kann sich viel besser verständigen. Unser Ziel ist es, im Alltag mehr Selbstständigkeit zu erreichen.“

Das Bundesamt erklärt damit die Integrationskurse für erfolgreich – unabhängig davon, wie gut das Deutsch der Teilnehmer anschließend ist.

Viele Gründe für das schlechte Abschneiden

Kritiker werfen dem BAMF vor, die Qualität der Integrationskurse und damit auch der Deutschkurse unzureichend zu kontrollieren. Kursanbieter in ländlichen Regionen seien nicht immer in der Lage, differenzierte und qualitativ hochwertige Angebote zu machen. Die Qualität der Lehrkräfte ist ein weiterer Grund für gutes oder schlechtes Abschneiden bei der Deutschprüfung. Die Dozentinnen und Dozenten sind in der Regel freiberuflich und oft unterbezahlt, berichtete die Welt. 

(cf/rf)



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