Flüchtlinge gehören zum „Wir“: Mehrheit der Deutschen ist weltoffen, tolerant und liberal

Zwei Jahre nach der Entscheidung der Kanzlerin, Flüchtlinge ins Land zu lassen, zeigt sich eine große Mehrheit der Deutschen weltoffen, tolerant und liberal. Das zeigt eine Umfrage.
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Pro-FlüchtlingsdemonstrationFoto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP/Getty Images
Epoch Times23. August 2017

Zwei Jahre nach der Entscheidung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Flüchtlinge ins Land zu lassen, zeigt sich eine große Mehrheit der Deutschen weltoffen, tolerant und liberal.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Bonner Infas-Institut für die neue Ausgabe der Wochenzeitung „Zeit“. Trotz der teils großen Wahlerfolge der AfD und mehrerer islamistischer Anschläge gebe es keine Hinweise auf eine innere Spaltung des Landes, grassierende Fremdenangst oder massive Verunsicherung der Bevölkerung.

Auf die Frage, wer zum kollektiven „Wir“ in Deutschland gehöre, antworteten 82 Prozent der Befragten „Menschen anderer Religionen“ ebenso „Homosexuelle“ (80 Prozent), „Menschen mit einem ganz anderen Lebensstil“ (73 Prozent), „Ausländer/Migranten“ (72 Prozent). 71 Prozent der Befragten sagten, auch Flüchtlinge gehörten zum „Wir“ dazu.

Dieser Befund deckt sich dem Bericht zufolge mit anderen Aussagen, die Infas für die „Zeit“ erhob. So waren zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) der Auffassung, es sei „wichtig, sozial Benachteiligten und gesellschaftlichen Randgruppen zu helfen“. 52 Prozent stimmten der These zu, „ohne Freihandel und internationale Zusammenarbeit gibt es keinen Wohlstand und Frieden“ – eine Position, die von Rechtspopulisten in aller Welt heftig bestritten wird.

52 Prozent sagten zudem, „man sollte immer auch Meinungen tolerieren, denen man eigentlich nicht zustimmen kann“. Infas-Geschäftsführer Menno Smid sieht in diesen Befunden eine hohe „Zustimmung zu Aussagen des kosmopolitischen Liberalismus“.

Allerdings vertrat eine relativ klar umrissene Gruppe von Bürgern entschieden andere Ansichten. Auf die Frage, ob Flüchtlinge zum „Wir“ in Deutschland dazugehören, sagten 80 Prozent der AfD-Anhänger klar nein. Ähnlich sieht es bei der Frage aus, ob „Ausländer/Migranten“ dazu gehören: 75 Prozent der AfD-Anhänger sagen nein. Deutlich weniger ablehnend stehen AfD-Anhänger einer anderen Gruppe gegenüber: Lediglich 36 Prozent von ihnen sagen, „Menschen anderer Religion“ gehörten nicht zum „Wir“. (afp)



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