Gauland im Sturm der Kritik: „Bin natürlich kein Rassist“

AfD-Vize Alexander Gauland fühlt sich wegen seiner mutmaßlichen Äußerungen über die „Nachbarn“ des Fußball-Nationalspielers Jérôme Boateng zu Unrecht an den Pranger gestellt. „Ich bin natürlich kein Rassist“, sagte Gauland der Deutschen Presse-Agentur.

An seinem Verständnis für Menschen mit fremdenfeindlichen Ressentiments hält der stellvertretende Vorsitzende der Alternative für Deutschland aber fest.

Auf die Frage, ob denn Menschen, die Vorbehalte gegen Nachbarn mit ausländischen Wurzeln haben, Rassisten seien, sagte er: „So weit würde ich nicht gehen.“ Die Globalisierung und die Wiedervereinigung hätten für viele Menschen große Veränderungen mit sich gebracht. Deshalb reagierten einige jetzt mit einer „geradezu instinktiven Abwehr“ auf Fremde in ihrer Umgebung.

Gauland soll in einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über den Fußballer gesagt haben: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Er selbst dementierte das Statement danach. Damit löste der AfD-Vize einen Sturm der Empörung aus. Der in Berlin geborene Boateng ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters.

Gauland sagte, er sei kein Fußballfan. Er habe den Verteidiger des FC Bayern München gar nicht gekannt und erst nach dem Interview erfahren, dass Boateng gebürtiger Deutscher sei. Von daher sei dieses Beispiel in einer Diskussion über Zuwanderung nicht gut gewählt gewesen. Gegen die Überschrift des „FAS-“Artikels („Gauland beleidigt Boateng“) wolle er juristisch vorgehen, „denn ich habe Herrn Boateng überhaupt nicht bewertet oder abgewertet“.

(dpa)

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