Gauland rät AfD: Nicht zu früh nach Regierungsmacht streben

Der Vorsitzende der AfD im Bundestag, Alexander Gauland, rät seiner Partei, nicht voreilig an die Macht zu streben. "Die AfD sollte die Regierungsperspektive nicht zu früh anpeilen, sonst wird sie über den Tisch gezogen," so Gauland.
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AfDFoto: STEFFI LOOS/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Dezember 2017

Der Vorsitzende der AfD im Bundestag, Alexander Gauland, rät seiner Partei, nicht voreilig an die Macht zu streben. Der Tag für die Übernahme von Regierungsverantwortung werde zwar kommen.

„Das können wir aber erst, wenn wir auf Augenhöhe mit den anderen Parteien sind, wie unsere österreichischen Partner von der FPÖ“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. „Die AfD sollte die Regierungsperspektive nicht zu früh anpeilen, sonst wird sie über den Tisch gezogen.“

Mit Blick auf den AfD-Parteitag am Wochenende ließ Gauland erneut offen, ob er für den Parteivorsitz kandidiert. Auf die Frage, ob auch Vertreter des ganz rechten Flügels in den Vorstand kommen sollten, sagte er, darin müsse das ganze Spektrum der Partei abgebildet sein.

Der Bewerber um den AfD-Parteivorsitz, Georg Pazderski, will seine militärische Berufserfahrung in die Führung der Partei einbringen. „Natürlich sind meine Erfahrungen aus 41 Jahren Bundeswehr hilfreich“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Bei meinen multinationalen Tätigkeiten in den USA und in Brüssel war neben klarer Führung auch viel diplomatisches Fingerspitzengefühl gefragt.“

Er fügte mit Blick auf die Konflikte um den Rechtsaußenflügel an: „Ein erfolgreicher militärischer Grundsatz ist auch, immer eine eindeutige rechte und linke Grenze zu ziehen, innerhalb der man sich bewegt. Das verhindert Missverständnisse und schützt einen vor vermeidbarem Beschuss.“

Gauland will verhindern, dass der als gemäßigt geltende Berliner Landesvorsitzende Pazderski für die Doppelspitze gewählt wird. Alice Weidel, die gemeinsam mit Gauland die Bundestagsfraktion leitet, sprach sich dagegen klar für Pazderski aus. Dieser sieht möglichen Konflikten am Wochenende gelassen entgegen. „Es ist ganz normal, dass ein Konkurrenzkampf stattfindet. Dass man versucht, sich zu positionieren“, sagte Pazderski im ARD-„Morgenmagazin“ am Freitag.

Seit dem Abgang der Co-Vorsitzenden Frauke Petry hat die AfD nur noch Jörg Meuthen allein als Vorsitzenden. Der rechtsnationale Parteiflügel möchte, dass dies auch so bleibt. (dpa)



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