Bayerns Innenminister will mehr Abschiebungen nach Afghanistan

"Bei den Afghanistan-Abschiebungen geht es nur um drei Personenkreise: Gefährder, Straftäter und hartnäckige Identitätsverweigerer. Diese drei Gruppen stellen ein klares Sicherheitsproblem in unserem Land dar", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Pro Asyl ist dagegen ...
Titelbild
Joachim HerrmannFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. Februar 2018

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat Sammelabschiebungen nach Afghanistan gegen anhaltende Kritik verteidigt.

„Bei den Afghanistan-Abschiebungen geht es nur um drei Personenkreise: Gefährder, Straftäter und hartnäckige Identitätsverweigerer. Diese drei Gruppen stellen ein klares Sicherheitsproblem in unserem Land dar“, sagte Herrmann den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.

Für Dienstabend ist nach Informationen des RND eine weitere Sammelabschiebung vom Münchener Flughafen aus in die afghanische Hauptstadt Kabul geplant.

„Es ist die Aufgabe des Rechtsstaats, seine Bürger zu schützen und die Abschiebung gerade dieser Personengruppen konsequent durchzusetzen“, erklärte der CSU-Politiker.

„Bayern arbeitet mit Hochdruck an einer weiteren Erhöhung der Abschiebezahlen.“ Die große Mehrheit der Bürger in Bayern unterstütze diese Abschiebungspraxis.

Wir werden uns daher auch weiterhin bei jeder Gelegenheit an den vom Bund organisierten Sammelabschiebungen nach Afghanistan beteiligen.“

Der Bayerische Flüchtlingsrat verurteilte die geplante Abschiebung scharf. Es gebe keine sicheren Gebiete in Afghanistan, in die abgeschoben werden könne und in denen die Betroffenen eine Lebensperspektive hätten.

Flüchtlingshelfer: Pro Asyl kritisiert Abschiebeflug

Auch Pro Asyl reagierte mit scharfer Kritik. Die Fortsetzung der Abschiebungen sei unverantwortlich, erklärte die Menschenrechtsorganisation in Frankfurt am Main.

Nach Informationen des Bayerischen Flüchtlingsrats soll die Chartermaschine am Abend nicht wie zunächst vermutet vom Flughafen Düsseldorf, sondern vom Airport München aus starten.

Pro Asyl forderte im Vorfeld des zehnten Abschiebungscharterflugs nach Kabul erneut einen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan. Die jüngsten internationalen Berichte zeigten, dass Afghanistan zerfalle, mahnte die Organisation. „Über zehntausend zivile Opfer in einem Jahr, Anschläge selbst in der hochgesicherten Hauptstadt Kabul zeigen die Eskalation.“

Zugleich warf Pro Asyl Bund und Ländern vor, die Augen zu verschließen und sich hinter Schutzbehauptungen zu verstecken. Ablehnungen in Asylverfahren und Abschiebungsentscheidungen gründeten auf einem veralteten Lagebericht des Auswärtigen Amts vom Oktober 2016. (dts/afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion