„Geglückter Coup“: Union unterstützt Kramp-Karrenbauer als CDU-Generalsekretärin

Nach der Nominierung der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer für das Amt der CDU-Generalsekretärin ist in der Union von einem "geglückten Coup" die Rede.
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Annegret Kramp-KarrenbauerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. Februar 2018

Der CSU-Politiker Alexander Dobrindt bezeichnete ihre Nominierung zur CDU-Generalsekretärin als „geglückten Coup“. Die saarländische Ministerpräsidentin habe „in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie Wahlen gewinnen kann“, sagte Dobrindt. Sie sei zudem durchsetzungsstark und habe ein „klares Gespür“ dafür, was die Menschen bewege.

Der Parlamentsgeschäftsführer der Union, Michael Grosse-Brömer (CDU), nannte Kramp-Karrenbauer am Dienstag die „bestmögliche Lösung“ für den Posten. Die Politikerin selbst kündigte an, sie wolle die konservativen, christlich-sozialen und liberalen Wurzeln der CDU gleichermaßen pflegen.

Die saarländische Regierungschefin will sich in der kommenden Woche auf einem CDU-Parteitag in Berlin zur Generalsekretärin ihrer Partei wählen lassen. Sie wolle in ihrem künftigen Amt keinen „Wettbewerb um die schrillste Antwort“ führen, sagte Kramp-Karrenbauer im Deutschlandfunk. Es gehe um die Frage, wie sich die Menschen in Deutschland weiter entwickeln.

Den Generalsekretären der Parteien kommt die Rolle zu, nach außen auch einmal gegen die politische Konkurrenz auszuteilen. Nach innen sind sie der verlängerte Arm der Vorsitzenden und zuständig für die Organisation einer Partei. Kramp-Karrenbauer kündigte an, sie wolle alle Flügel der CDU in die Debatte um die künftige Ausrichtung der Partei einbinden.

Die CDU sei immer dann stark und erfolgreich gewesen, wenn sie ihre konservativen, christlich-sozialen und liberalen Wurzeln gleichermaßen genutzt habe, sagte Kramp-Karrenbauer. Sie selbst passe „in keine politische Schublade“.

Sie will der CDU wieder ein klares Profil geben

Die designierte CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer will ihrer Partei wieder ein klares Profil geben. In der Vergangenheit sei zu oft nur „aus Notwendigkeiten heraus“ entschieden und zu wenig in der Partei diskutiert worden, sagte sie am Dienstag dem Deutschlandfunk.

Man müsse die Partei und das Land stabilisieren, um einen „handlungsfähigen und konsequenten Staat“ zu demonstrieren – auch als Antwort auf einen aufstrebenden Populismus in Deutschland.

Diskussions- und Handlungsbedarf in der Anpassung des Grundsatzprogramms sieht die bisherige saarländische Ministerpräsidentin etwa in der Digitalisierung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und in der Integrationspolitik.

Ihr konservatives Profil habe die CDU nicht verloren. Eine konservative Antwort könne jedoch nicht die der 50er-Jahre sein, so Kramp-Karrenbauer.

„Sie weiß, wie man Wahlen gewinnt“

Grosse-Brömer nannte Kramp-Karrenbauer die „bestmögliche Lösung“ und eine „tolle Politikerin“, die der Bundespolitik gut tun werde. „Sie weiß, wie man Wahlen gewinnt.“ Auch nach Ansicht von Grosse-Brömer ist sie weder links noch rechts, sondern „bodenständig und erfolgreich“.

Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Paul Ziemiak, der sich zuletzt für eine personelle Erneuerung der CDU stark gemacht hatte, nannte Kramp-Karrenbauer „eine gute Wahl“. Eine der zentralen Aufgaben der künftigen CDU-Generalsekretärin müsse es sein, die CDU-Inhalte in der großen Koalition „stärker herauszuarbeiten“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die 55-jährige Kramp-Karrenbauer ist seit 2011 Ministerpräsidentin im Saarland und steht derzeit an der Spitze einer großen Koalition aus CDU und SPD. Sie gilt als enge Vertraute Merkels und wurde schon in der Vergangenheit immer wieder als mögliche Nachfolgerin der Kanzlerin und Parteichefin gehandelt. (afp)



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