„Gemeinsames, gestärktes Europa“: Politiker fordern Ende vom „Duckmäusertum“ gegenüber den USA

Trumps Standpauke beim G7-Gipfel war für viele europäische Politiker schwer zu akzeptieren. Nun fordern sie mehr Unabhängigkeit von den USA und ein "gemeinsames, gestärktes Europa".
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G7-Gipfel im italienischen Taormina am 26. Mai 2017.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times29. Mai 2017

Linken-Chefin Katja Kipping hat zu einer härteren Gangart gegenüber US-Präsident Donald Trump aufgerufen. Deutschland müsse „mit dem Duckmäusertum gegenüber den USA“ aufhören, sagte Kipping am Montag zu „Bild“.

Sie forderte unter anderem „eine klare Kante gegen das Aufrüstungsdiktat von Trump“. Der Drohnen-Krieg, der auch von dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz aus gesteuert werde, müsse sofort gestoppt werden.

Das freundlichste, was ihr zu dem US-Präsidenten einfalle, sei, „dass er ein infantiler Narzisst ist“, sagte Kipping weiter. Als Antwort auf Trump müsse Europa stärker zusammenrücken. Dazu gehöre aber auch, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble seine „Oberlehrer-Rolle“ ablegen müsse, sagte die Linken-Politikerin.

Trittin: Merkel erlitt beim G7-Gipfel einen „Realitätsschock“

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin sagte mit Blick auf Trumps Reise nach Saudi-Arabien sowie seine Auftritte beim Nato-Gipfel und dem G7-Treffen, die Europäer müssten „endlich das ernst nehmen, was Trump sagt“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe beim G7-Gipfel einen „Realitätsschock“ erlitten, fügte Trittin hinzu. Die Antwort auf Trump müsse ein „gemeinsames, gestärktes Europa“ sein, forderte auch er. Dennoch dürfe der Dialog mit den USA nicht abreißen.

Merkel: Europäer sollten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen

Die sieben führenden Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im italienischen Taormina am Wochenende kaum Fortschritte erzielt. In vielen Fragen – unter anderem zum Klimaschutz und der Bewältigung der Flüchtlingskrise – stellte sich Trump quer.

Beim vorherigen Nato-Gipfel in Brüssel hatte der US-Präsident den Ländern, die das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben nicht erreichen, eine Standpauke gehalten.

Auch Merkel rief die Europäer daraufhin auf, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei“, sagte sie am Sonntag in einer Bierzeltrede. (afp)

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