„Gewalt verherrlichende Aktion“ – Türkei beschwert sich wegen Kunstaktion vor Kanzleramt

"Inakzeptabel", "unverständlich" und "Gewalt verherrlichende Aktion" - Die Türkei protestiert gegen eine Künstleraktion vor dem Kanzleramt, bei der ein fiktiver Wettbewerb Schüler aufforderte, ein Flugblatt gegen eine Diktatur ihrer Wahl zu schreiben.
Titelbild
Activists against the up-coming G20 summit present a Mercedes car with a banner featuring (L-R) Turkish President Recep Tayyip Erdogan, Russian President Vladimir Putin and Saudi King Salman bin Abdulaziz reading "Do you want this car? Kill dictatorship" in front of the Chancellery in Berlin on July 3, 2017. / AFP PHOTO / John MACDOUGALL (Photo credit should read JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images)
Epoch Times4. Juli 2017

Die Türkei hat sich bei der Bundesregierung über eine Protestaktion gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan und andere Staatsführer in Berlin beschwert. Die türkische Botschaft in Berlin bezeichnete es am Dienstag in einer Protestnote an das Auswärtige Amt als „inakzeptabel“ und „unverständlich“, dass eine derartige „Gewalt verherrlichende Aktion“ mit Duldung der Behörden vor dem Kanzleramt stattfinde, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Das „Zentrum für Politische Schönheit“, ein Künstlerkollektiv, hatte am Montag vor dem Kanzleramt einen Mercedes und ein Banner mit der Aufschrift aufgestellt: „Willst du dieses Auto? Töte die Diktatur!“ Daneben waren die Köpfe von Erdogan, Russlands Präsident Wladimir Putin und dem saudiarabischen König Salman abgebildet.

Fiktiver Wettbewerb für Schüler

Die Aktion war Teil des fiktiven Wettbewerbs „Scholl 2017“. Die Aktionskunstgruppe hatte im Juni aufgerufen, ein Flugblatt gegen eine Diktatur zu entwerfen.

In dem fiktiven Schülerwettbewerb, der angeblich von der bayerischen Landesregierung organisiert wird, fordert das Künstlerkollektiv um Philipp Ruch Schüler des Freistaats auf, ein Flugblatt gegen eine Diktatur ihrer Wahl zu schreiben und dort zu verteilen.

Genannt werden als die „schlimmsten Diktaturen“ China, Eritrea, Nordkorea, Russland, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, die Türkei, Tschetschenien und Usbekistan. Mit dem angeblichen Wettbewerb will die Aktionskunstgruppe an die Geschwister Scholl erinnern, die 1943 an der Universität München Flugblätter gegen die Nationalsozialisten verteilten und dafür hingerichtet wurden.

Die Aktion vor dem Kanzleramt erfolgte wenige Tage vor dem G20-Gipfel in Hamburg, zu dem unter anderen Erdogan und Putin erwartet werden. Der fiktive Wettbewerb und die Flugblattaktion des Zentrums für Politische Schönheit stießen in der deutschen Presse auf gemischte Reaktionen. (afp)



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