Großer Zapfenstreich für den scheidenden Bundespräsidenten Gauck

Bundespräsident Joachim Gauck wird am Freitagabend von der Bundeswehr mit einem Großen Zapfenstreich im Park von Schloss Bellevue verabschiedet. Es ist die höchste Form militärischer Ehrerweisung deutscher Soldaten.
Titelbild
Joachim Gauck.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times16. März 2017

Zum Ende seiner fünfjährigen Amtszeit als Bundespräsident wird Joachim Gauck am Freitagabend von der Bundeswehr mit dem Großen Zapfenstreich im Park von Schloss Bellevue verabschiedet. Es ist die höchste Form militärischer Ehrerweisung deutscher Soldaten. Die Zeremonie hat eine weit in die Militärgeschichte zurückreichende Tradition und darf nur zu besonderen Anlässen aufgeführt werden.

Die Ursprünge liegen in der Zeit der Landsknechte des 16. Jahrhunderts. Damals gab ein Truppenführer in Gasthöfen und Tavernen mit einem Streich auf die Zapfen der Getränkefässer den Beginn der Nachtruhe bekannt – daher der Name „Zapfenstreich“. Danach durften die Wirte nicht mehr an die Soldaten ausschenken. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses Signal durch Trompeten-, Flöten- und Trommelspiel musikalisch angereichert.

Das Zeremoniell entstand in seiner heutigen Form im frühen 19. Jahrhundert in der Zeit der Befreiungskriege, als das Ritual durch ein kurzes Abendlied und dann auch um ein Gebet ergänzt wurde. Der Große Zapfenstreich der Bundeswehr besteht heute aus dem „Locken“ der Spielleute, dem Auftritt des Musikkorps und der berittenen Truppen, einem Gebet und der Nationalhymne. Gespielt werden auch persönlich ausgewählte Musikstücke des Geehrten.

Kritiker des Großen Zapfenstreichs sehen das militärische Zeremoniell in der unmittelbaren Tradition von preußischen Paraden und Hitlers Fackelzügen und sprechen von einem Symbol des preußischen und deutschen Militarismus.

Zu der Veranstaltung am Freitagabend werden rund 600 Gäste erwartet, darunter auch etwa 300 ehrenamtlich engagierte Bürger. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird wegen ihrer Reise nach Washington nicht dabei sein. (afp)



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