Grüne: Robert Habeck kandidiert für den Chefposten

Schleswig-Holsteins Umweltminister, Robert Habeck, will ParteiChef der Grünen werden und den Realo Cem Özdemir ablösen. Die Entscheidung sei ihm "extrem schwer gefallen".
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Robert Habeck (L) kandidiert für den Parteivorsitzenden und will Cem Ozdemir (M) ablösen. Rechts im Bild Katrin Goering-Eckardt, Berlin, 25. November 2017.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2017

Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck will Parteivorsitzender der Grünen werden und den Realo Cem Özdemir ablösen. Er werde sich auf der Bundesdelegiertenkonferenz im Januar um dieses Amt bewerben, sagte Habek der Tageszeitung „taz“. Die Entscheidung sei ihm „extrem schwer gefallen“, aber jetzt sei für ihn der „Moment gekommen, um zu sagen: Ich möchte gerne Bundesvorsitzender meiner Partei werden“.

Habeck ist der Ansicht, dass sich in der Gesellschaft „Altbekanntes“ auflöst, viele Menschen verunsichert seien und Halt suchten. „Ich sehe die große Chance, dass die Grünen eine bindende Kraft in der linken Mitte entfalten können.​“

Als Minister in Schleswig-Holstein setze er im sechsten Jahr grüne Ideen um. Lösungen zu finden, die gesellschaftlich akzeptiert würden, erde ungemein und zwinge zu Demut und Respekt. „All das würde ich gern im Bundesvorstand einbringen: meinen Kampfesgeist und meinen Idealismus – und das mit beiden Füßen auf der Erde“, sagte der 48-Jährige der „taz“.

Habeck will sein Ministeramt aufgeben

Habeck kündigte an, sein Ministeramt in Schleswig-Holstein nach einer Übergangsfrist aufzugeben. Er müsse seine Nachfolge und die begonnenen Dinge verantwortungsvoll regeln. Auch müsse die Aufstellung der Landesgrünen in dem Jamaika-Bündnis in Kiel bedacht werden. So eine Übergangsphase müsse „pi mal Daumen ein Jahr“ lang sein, sagte Habeck. Minister zu sein und Politik im Konkreten zu gestalten sei das Beste, was er bisher gemacht habe. „Wenn ich als Parteichef gewählt werde, ist dieser Abschied ein schmerzvoller.“

Habeck ist Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein. Er wird seit Monaten als möglicher Parteivorsitzender der Grünen gehandelt. Noch-Parteichef Cem Özdemir hatte angekündigt, für dieses Amt nicht mehr zu kandidieren und Ende November auch Habeck als möglichen Kandidaten für die neue Grünen-Spitze bezeichnet.

Die Grünen wählen in sieben Wochen ihre Doppelspitze neu. Özdemirs Amtskollegin Simone Peter vom linken Flügel will nochmals antreten. Normalerweise teilen sich eine Frau und ein Mann den Vorsitz, die beide Flügel repräsentieren. (afp)

 



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