Bundeswehr: Segelschulschiff „Gorch Fock“ wird für 75 Millionen Euro saniert

"Bis auf den Kiel muss fast alles ersetzt werden", sagt Verteidigungsministerin von der Leyen und entscheidet sich dafür, das berühmten Segelschulschiff "Gorch Fock" zu reparieren. Die Kosten wurden ursprünglich auf 10 Millionen Euro geschätzt, nun wird mit bis zu 75 Millionen Euro gerechnet.
Titelbild
Das deutsche Segelschulschiff "Gorch Fock"(im Bild rechts) muss von Grund auf saniert werden, hier ein Bild von 2005 in Bremerhaven.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times26. Januar 2017

Trotz einer Kostenexplosion bei der Sanierung hält Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an dem berühmten Segelschulschiff „Gorch Fock“ der Marine fest. Statt ursprünglich geplanter zehn Millionen Euro rechnet das Verteidigungsministerium nun mit bis zu 75 Millionen Euro für eine Grundsanierung des knapp 60 Jahre alten Dreimasters. „Bis auf den Kiel muss fast alles ersetzt werden“, sagte Ministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Dennoch habe sie entschieden, „dass die ‚Gorch Fock‘ weitersegeln soll“. Mit Blick auf den hohen und teuren Reparaturaufwand räumte sie ein: „Die Entscheidung ist nicht leicht gefallen.“ Die Ministerin selbst äußerte sich nicht konkret zu dem dafür aufzubringenden Betrag.

Sie begründete die Entscheidung vor allem mit dem hohen Symbolwert des Dreimasters: „Die ‚Gorch Fock‘ symbolisiert weit mehr als nur ein Segelschiff.“ Sie sei für Deutschland „die Botschafterin auf den Weltmeeren“. Nun müsse der Windjammer „zügig“ grundsaniert werden und solle dann bis „weit über 2030“ der Bundeswehr zur Verfügung stehen.

Die „Gorch Fock“ war vor einem Jahr zu einer Routineinspektion aufs Dock gebracht worden. Eigentlich sollte sie nur gut vier Monate in der Werft liegen. Doch dort wurden dann unter anderem Schäden am Oberdeck sowie marode Masten entdeckt.

Wirtschaftlichkeitsprüfung und Symbolwert

Weil diese Reparaturen deutlich teurer zu werden drohten als die ursprünglich geplanten Instandsetzungsarbeiten, wurden die Arbeiten an dem Schiff im Oktober gestoppt und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung in Auftrag gegeben. Zu diesem Zeitpunkt ging es um Kosten von 35 Millionen Euro.

Die Summe hat sich inzwischen verdoppelt: Ein Ministeriumssprecher sagte am Donnerstag, die weitere Instandsetzung „bedingt geschätzte Kosten von insgesamt bis zu 75 Millionen Euro“. Nach Angaben des Ministeriums waren zu Beginn der Überholung rund zehn Millionen Euro für die Reparatur veranschlagt worden.

Der Bund der Steuerzahler hatte die vielen und teuren Reparaturen der letzten Jahre an der „Gorch Fock“ in seinem letzten Schwarzbuch angeprangert. Der Ministeriumssprecher wies darauf hin, dass auch ein Abschied von der „Gorch Fock“ und der Neubau eines Schiffes erwogen worden waren. Dies hätte aber die zwischenzeitliche Miete eines anderen Schiffs erfordert.

Zudem hätte die angeforderte Untersuchung ergeben, „dass nur durch den Weiterbetrieb der ‚Gorch Fock‘ für die Marine nahezu bruchfrei ein Schiff zur Ausbildung des Nachwuchses zur Verfügung gestellt werden kann“.

Die „Weiße Lady“ ist der Stolz der Marine. Auf dem Schiff, das 1958 vom Stapel gelaufen war, wird seit Jahrzehnten der Offiziersnachwuchs ausgebildet. Die Schulungen finden derzeit auf anderen Schiffen statt. (afp)



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