Verschwunden: Hälfte der Flüchtlinge in hessischem Asylheim einfach weg

Trotz Ankündigung in Asyllagern bleiben Migranten oft fern oder sie verschwinden einfach über Nacht. Eine Notunterkunft im hessischen Ziegenhain verlor so die Hälfte ihrer Schützlinge.
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Asylsuchende bei ihrer Ankunft in einer Notunterkunft.Foto: Sean Gallup / Getty Images
Epoch Times27. November 2015
Erneut sind Asylsuchende aus einer Notunterkunft verschwunden. Dieses Mal im nordhessischen Ziegenhain, berichtet die "HNA".
Keiner weiß, wo sie sind. Gestern waren 250 Migranten in ihrer Notunterkunft im Chinapark in Ziegenhain angekommen. Von den dort insgesamt 330 untergebrachten Flüchtlingen haben sich 161 auf eigene Faust auf den Weg gemacht, berichtet die Kreisverwaltung Mitte der Woche. Die Asylsuchenden waren weder registriert noch meldeten sie sich ab.
Hier gilt das "Prinzip der Freizügigkeit", so Landrat Winfried Becker: "Wenn die Leute weg wollen, können wir sie nicht festhalten." Anscheinend wollen die meisten der vermissten Personen in ein anderes Land oder zu Verwandten, meinte der Landrat. Diese würden teilweise direkt am Chinapark abgeholt, andere würden mit dem Zug weiterreisen.
In der Einrichtung werden die Migranten zwei Mal am Tag durchgezählt. So wird einerseits die Anwesenheit festgestellt, andererseits würden die Zahlen für die Vorbereitung von Mahlzeiten benötigt. Ein Registrierung sei inzwischen auch in Ziegenheim möglich. Dazu wurden sechs mobile Teams des Regierungspräsidums Gießen eingerichtet. Diese würden eine Registrierung auch direkt in der Asylunterkunft "möglichst zeitnah" ermöglichen, sagte das RP Gießen, wo die hessenweite Aufnahme organisiert wird.
Weniger das Verschwinden von Migranten stelle ein Problem für die Notunterkünfte dar, sondern wenn eine angekündigte Ankunft von Hunderten Menschen kurzfristig abgesagt werde. Das sei bereits vier Mal passiert und stelle eine Herausforderung dar: Ständig müsse dann die Logistik komplett hoch und wieder runter gefahren werden.
Für den Chinapark ist für die Nacht zum Freitag die Ankunft von 300 weiteren Asylsuchenden angekündigt. (dk)


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