Human Rights Watch: Medien werden bei Kurden-Konflikt ausgesperrt

"Wir haben den Verdacht, dass der türkische Staat nicht will, dass darüber berichtet wird und Beobachter bewusst fernhält", sagt die Menschenrechtlerin über den Kurdenkonflikt innerhalb der Türkei.
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Kurdische Demonstranten in IstanbulFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. Mai 2016

Nach der Türkei-Reise von Kanzlerin Angela Merkel hat Emma Sinclair-Webb von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch gewarnt, dass sich die Menschenrechtslage in der Türkei weiter verschlechtern werde. "Es ist äußerst beunruhigend, dass der Konflikt zwischen der türkischen Armee und den Kurden sich dramatisch verschärft, aber die Medien und wir weitgehend ausgesperrt bleiben", sagte Sinclair-Webb der Wochenzeitung "Die Zeit".

Dabei komme es immer wieder vor, dass die Armee ganze Wohnviertel wahllos unter Beschuss nehme und Kinder und Zivilpersonen ums Leben kämen. "Wir haben den Verdacht, dass der türkische Staat nicht will, dass darüber berichtet wird und Beobachter bewusst fernhält", so die Menschenrechtlerin.

Infolge der Politik der Regierung unter Präsident Erdoğan habe der Druck auf Andersdenkende zugenommen, der Konflikt im Südosten der Türkei habe sich intensiviert. Sinclair-Webb, die in Istanbul die Türkei-Arbeit von Human Rights Watch leitet, berichtet von 136 Menschen, darunter Verletzte, die in der türkischen Stadt Cizre nahe der syrischen Grenze Zuflucht in einem Keller suchten und dort von türkischen Soldaten erschossen wurden.

Sinclair-Webb vermutet, dass "Kurden aus dem Südosten, aber auch Intellektuelle und Oppositionelle in großer Zahl die Türkei verlassen" werden. Es sei wichtig, dass "die Europäer sich einmischen, dass Kanzlerin Merkel ihre moralische Autorität nutzt und deutliche Worte spricht".

(dts Nachrichtenagentur)



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