Integrationsbeauftragte rechtfertigt Reisen von Flüchtlingen in Heimatländer

Aydan Özoguz (SPD) verteidigt Reisen von in Deutschland lebenden Flüchtlingen in ihre Herkunftsländer. Es müsse sich allerdings um Ausnahmefälle handeln, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
Epoch Times17. August 2017

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat Reisen von in Deutschland lebenden Flüchtlingen in ihre Herkunftsländer verteidigt. „Es kann gewichtige Gründe geben, warum ein anerkannter Flüchtling für kurze Zeit in seine Heimat reisen will“, sagte Özoguz den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es müsse sich allerdings um Ausnahmefälle handeln, sagte Özoguz. Mit der Rückkehr ins Herkunftsland gefährdeten anerkannte Flüchtlinge die Glaubwürdigkeit ihres Schutzersuchens.

Sie müssten die Reise deshalb sehr gut begründen können, wenn diese keine Folgen für ihren Schutzstatus haben solle. „Wenn die Mutter im Sterben liegt und man sie noch ein letztes Mal sehen möchte, muss das sicher anders bewertet werden als eine Art Heimaturlaub“, sagte die SPD-Politikerin.

Medienberichten zufolge sind Flüchtlinge, die im Südwesten Deutschlands untergebracht worden seien, zeitweise wieder in ihre Herkunftsländer gereist.

Die Ausländerbehörden in Baden-Württemberg erfassten demnach hundert Flüchtlinge, die seit 2014 zum Teil mehrfach in ihre Heimatstaaten gereist seien und nach der Rückkehr ihren Schutzstatus als Asylbewerber behalten hätten, hieß es unter Berufung auf eine Erhebung des Landesinnenministeriums.

Der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf (CDU) reagierte mit Unverständnis. „Wenn man mit dem Argument, in der Heimat politisch verfolgt zu werden, Asyl beantragt oder bereits erhalten hat, und sich zugleich entscheidet, dort Erholungsurlaub zu machen, ist das ein Widerspruch“, sagte Wolf. Wenn es rechtliche Lücken gebe, müssten diese geschlossen werden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion