Islamismus in Deutschland: Mehr als 110 Beratungsfälle wegen Radikalisierung von unter 14-Jährigen

Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das eine Hotline betreibt und mit den acht Beratungsstellen gegen islamistische Radikalisierung zusammenarbeitet, gab es demnach seit 2012 insgesamt mehr als 1600 Beratungsfälle. Davon entfielen knapp sechs Prozent auf die Altersspanne "14 Jahre und jünger".
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Moscheen-BesucherFoto: RONALD WITTEK/AFP/Getty Images
Epoch Times31. Januar 2017

Die Beratungsstellen gegen islamistische Radikalisierung haben sich in den vergangenen Jahren in mehr als 110 Fällen mit Kindern bis zu 14 Jahren befasst. Dies geht aus Zahlen von acht Beratungsstellen in mehreren Bundesländern sowie des eigenständigen Beratungsnetzwerks „Wegweiser“ in Nordrhein-Westfalen hervor, wie das ARD-Magazin „Report Mainz“ am Dienstag berichtete.

Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das eine Hotline betreibt und mit den acht Beratungsstellen zusammenarbeitet, gab es demnach seit 2012 insgesamt mehr als 1600 Beratungsfälle. Davon entfielen knapp sechs Prozent – also mehr als 80 Fälle – auf die Altersspanne „14 Jahre und jünger“.

Im Rahmen des NRW-Programms „Wegweiser“ wurden dem Bericht zufolge seit 2014 laut Düsseldorfer Innenministerium mehr als 180 Betroffene beraten und betreut. Darunter seien etwa 35 Kinder unter 14 Jahren gewesen.

Dem ARD-Magazin zufolge könnten die Behörden im Fall des zwölfjährigen mutmaßlichen Bombenbauers von Ludwigshafen Hinweise auf die Radikalisierung des Kinds gehabt haben. So soll sich der Junge bei einem Schulausflug in Speyer antisemitisch geäußert haben, wie „Report Mainz“ berichtete. In mehreren Moscheen in der Stadt bekam er demnach Hausverbot.

Die Stadt Ludwigshafen sowie Polizei und Justiz sollen sich im Ludwigshafener „Haus des Jugendrechts“ um den Jungen gekümmert haben – allerdings wegen seines aggressiven Verhaltens und nicht wegen islamistischer Umtriebe, hieß es weiter in dem Bericht.

Der Zwölfjährige soll sich so weit religiös radikalisiert haben, dass er Anschläge verüben wollte. Im vergangenen Herbst soll er in der Stadt in zwei Fällen Bomben gelegt haben, die aber offenbar nicht zündfähig waren. (afp)



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