Jobcenter beklagen zu wenig Ausbildungsplätze für Flüchtlinge

Die deutsche Wirtschaft biete zu wenige Praktikums- und Ausbildungsplätze für Flüchtlinge an, beklagen Jobcenter. Auch bei den Deutschkursen müsste einiges geändert werden, fordern die Jobcenter.
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"Flüchtling ist kein Beruf"-Slogan des "Arrivo"-Programms, das in Dezember 2015 Migranten einen handwerklichen Workshop anbot.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times20. Juli 2017

Die deutsche Wirtschaft soll mehr Flüchtlinge einstellen, fordern Jobcenter. Bisher hätte Unternehmen nicht genug Mut und Risikobereitschaft bei der Beschäftigung von Flüchtlingen gezeigt, meinte Matthias Schulze-Böing. Er ist Mitglied im Sprecherkreis des Bundesnetzwerks Jobcenter.

Es gebe bei Arbeitgebern eine „Diskrepanz zwischen der öffentlich bekundeten Unterstützung der Integration von Flüchtlingen und dem praktischen Handeln vor Ort“, sagte Schulze-Böing der in Düsseldorf erscheinenden „Wirtschaftswoche“. Die Zahl der angebotenen Praktikums- und Ausbildungsplätze reiche bei weitem nicht aus, so Schulze-Böing.

Flüchtlinge könnten aus Sicht der Jobcenter zudem deutlich besser gefördert werden. Dafür sollten Jobcenter Sprachkurse vor Ort organisieren dürfen. Diese Aufgabe übernimmt zur Zeit das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

„Die bestehenden Vergabe- und Einkaufsverfahren bei BAMF und BA sind schwerfällig und überkomplex“, sagte Schulze-Böing. „Wenn die Jobcenter das vor Ort organisieren würden, könnte es besser funktionieren.“ Vor allem die Verknüpfung von Deutschkursen mit Praxiserfahrungen und beruflicher Qualifizierung funktioniere nach wie vor zu schlecht. (afp)



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