Katholische Kirche mahnt zur Aufnahme von noch mehr Flüchtlingen – Christen müssen solidarisch sein

"Als Christen kann es uns nicht gleichgültig sein, wenn Hartherzigkeit an die Stelle von Solidarität tritt und Ressentiments den Blick auf den Nächsten verdunkeln", so der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz.
Epoch Times7. November 2017

Die katholische Kirche will die Seelsorge verstärkt auch auf den Umgang mit Flüchtlingen ausrichten. „Als Christen kann es uns nicht gleichgültig sein, wenn Hartherzigkeit an die Stelle von Solidarität tritt und Ressentiments den Blick auf den Nächsten verdunkeln“, sagte der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, am Montag beim dritten katholischen Flüchtlingsgipfel in Köln.

An dem Treffen nahmen rund 150 Praktiker, Experten und Ehrenamtliche der kirchlichen Flüchtlingshilfe teil. Heße beklagte, dass zahlreiche Ehrenamtliche bei ihrem Engagement für Schutzsuchende oft in einem von Vorurteilen und Feindseligkeit geprägten Klima entmutigt würden. „Wenn Menschen in unserem Land Schutz suchen, haben sie die Hoffnung, in ihren individuellen Notlagen Beistand zu erfahren“, unterstrich der Erzbischof.

„Auch wenn wir nicht für alle Probleme eine Lösung anbieten können: Es ist unsere Aufgabe, präsent zu sein – unter den Menschen, mit den Menschen, für die Menschen“, fügte Heße hinzu. „Wir müssen präsent sein – gerade an Orten, die wenig Freiheit und viel Verzweiflung kennen.“

Im Bayerischen Rundfunk mahnte Heße zudem zur weiteren Aufnahme von Flüchtlingen. Wenn ein Mensch in Not sei, „haben wir, die wir in einem sehr sicheren, sehr soliden Staatswesen leben, auch die Pflicht, uns dem zuzuwenden und ihm zu helfen“, sagte er.

Bei der Integration der Flüchtlinge stehe Deutschland erst am Anfang. „Integration sehe ich als einen sehr langfristigen Faktor“, sagte Heße. Das Thema werde Deutschland „Jahre, Jahrzehnte beschäftigen“.

Zugleich warnte der Hamburger Erzbischof davor, dass Flüchtlinge in Parallelgesellschaften hineinkommen könnten. Der einzige Weg könne nur Integration sein. (afp)



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