Schriftsteller Kermani fordert Neuanfang für Europa und Schluss der Selbstblockade

"Diejenigen die vorangehen,werden von denen abgehalten, die nicht vorangehen wollen", sagt der Schriftsteller Navid Kermani in Bezug zu Europa. "Wenn man Europa nur reduziert auf den pragmatischen Nutzen, dann steht man nackt da."
Titelbild
Heinrich Riethmueller (R) überreichte Navid Kermani (M) in der "Paulskirche" gemeinsam mit Peter Feldmann (L) im Oktober 2015 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times25. März 2017

Einen Neuanfang für Europa hat der Schriftsteller und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Navid Kermani, gefordert. Derzeit „blockiert Europa sich ja selbst“, weil „diejenigen die vorangehen, von denen abgehalten werden, die nicht vorangehen wollen“, sagte Kermani am Samstag im Deutschlandfunk.

Kermani wandte sich gegen nationalstaatliche Egoismen, durch die Europa beispielsweise in der Flüchtlingspolitik, aber auch in der Wirtschaftspolitik funktionsuntüchtig gemacht werde.

Notwendig sei zudem eine Art europäischer Länderfinanzausgleich, „um die großen sozialen Differenzen innerhalb Europas abzubauen“. Er warnte vor einem „Ende der EU“ durch Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien, etwa in Frankreich.

Zudem drängte der deutsch-iranische Publizist auf eine stärkere demokratische Legitimation europäischer Institutionen und Politik. Dabei dürfe man auch keine Angst vor Volksabstimmungen haben.

Vor allem aber gelte es, neben der praktischen Politik „das große Ziel“ nicht aus den Augen zu verlieren: „Wenn man Europa nur reduziert auf den pragmatischen Nutzen, dann steht man nackt da.“ Auch die EU-Gründerväter seien Menschen gewesen, „die genau das hatten, was heute so verpönt ist, nämlich Visionen“. (afp)



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