KIKA-Beziehungsfilm – Livestream – Danach: Diskussion mit Experten und AfD-Parlamentarier Spaniel

Samstag, ab 16.45 Uhr: KIKA geht nach Kritik in die Offensive. Am Samstag sendet das "HR-Fernsehen" den umstrittenen Beziehungsfilm "Malvina ..." und lädt anschließend zur Diskussion ein, die live übertragen wird. Mit dabei ist einer der Kritiker des Films, der AfD-Bundestagsabgeordnete Dr. Dirk Spaniel.
Titelbild
Foto: Screenshot/kika
Von 13. Januar 2018

Aufgrund der öffentlichen Kritik an der KIKA-Beziehungsdoku „Malvina, Diaa und die Liebe“, einer Lovestory einer deutschen 16-Jährigen mit einem jungen syrischen Mann (20), stellt sich heute Nachmittag, Samstag, 13. Januar 2018, um 17.10 Uhr, der für den Film verantwortliche „Hessische Rundfunk“ in einer Live-Übertragung zur Diskussion.

Zuvor zeigt der Sender den kritisierten Filmbeitrag, ab 16.45 Uhr.

In einem „Spezial“ der Sendung „Engel fragt“, widmet sich der Sender dem „gewaltigen Wirbel in den sozialen Netzwerken und in den Zeitungen“.

Im Text schreibt das „HR-Fernsehen“ über die thematisierte „Liebesgeschichte eines jungen Mädchens aus Fulda und eines jungen syrischen Flüchtlings“ und weist dabei speziell auf die Kritik des AfD-Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel hin, der den Film einen „Skandal“ und eine „rührselige Seifenoper“ nannte, mit der der Kinderkanal „Propaganda“ mache – und zwar für „Beziehungen mit moslemischen Flüchtlingen.“

Lob und Kritik

Wie der Sender weiter schreibt, habe der Film durchaus auch Lob bekommen. Etwa die Medienpädagogin Dr. phil. Maya Götz bescheinigte dem Film eine „differenzierte Auseinandersetzung mit den Problemen, die eine solche Liebe mit sich bringen kann.“

Doch genau hierin scheint eines der Probleme zu bestehen. Nicht nur, dass es Verschleierungen und Schummeleien hinsichtlich Alter und Name des syrischen Protagonisten gegeben hatte, so schockte auch die unkommentierte und unbegleitete Sorglosigkeit des Films für die angedachte Zielgruppe der Zehn- bis 13-Jährigen.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki (65), Vater zweier erwachsener Töchter, kritisierte, dass hier den Kindern „ohne pädagogische Begleitung kulturelle Konflikte anhand einer Liebesbeziehung“ nahegebracht werden sollen. Auch die Fachexpertin und Autorin des Kinderbuches „Einschlafzauber“, Anke Precht, selbst dreifache Mutter, findet das bedenklich:

Aus meiner Sicht kann man den Film 12, 13 oder 14-jährigen Kindern in der Schule zeigen, anschließend mit ihnen diskutieren. Für kleinere Kinder ist er absolut ungeeignet und pädagogisch äußerst fragwürdig.“

(Anke Precht, 47, Diplom-Psychologin)

Love-Doku und Live-Übertragung der Diskussionsrunde

Der öffentlich-rechtliche Sender plant dazu eine Live-Übertragung.

Mit dabei werden sein: Moderator Philipp Engel, die Fernsehdirektorin des „HR“, Gabriele Holzner, der Stuttgarter AfD-Bundestagsabgeordnete Dr. Dirk Spaniel sowie die Medienexpertin Dr. Maya Götz.

Erste Leser äußerten sich auf Facebook unter dem Beitrag bereits, noch Stunden vor der Übertragung:

Diana Tischler schreibt u.a.: „…Hier soll mit falschem Toleranzgehabe jungen Mädchen suggeriert werden, daß eine gewisse Selbstaufgabe und Unterwerfung unter kulturfremde Traditionen durchaus hinnehmbar und angebracht ist. …“ und Gunther Mann fragt: „Warum verhetzt der HR in der Ankündigung die Kritik am KiKa-Film als ‚Shitstorm‘?“

Eine Frau, Edith Jung, antworte ihm. Sie wundere sich über die Ansage des Moderators in den Spätnachrichten, woher all der Hass komme und was los sei in Deutschland.

Hass? Ich las viele gut begründeteund sachliche Argumente gegen den Beitrag über Miaa und Malvina, viel konstruktive Kritik. Jetzt soll das alles Hass gewesen sein? Unverschämte und bösartige Äußerungen sah ich aber auf der Pro-Seite, da wurde die Sendung nur mit Anfeindungen verteidigt, deren Kommentatoren von Rassisten, Rechten und von islamophob sprachen. …“

Doch auch andere Stimmen wurden laut, würden gerne die offene Diskussion vermeiden: Julia Fries schrieb beispielsweise: „Unfassbar, dass man den Neofaschisten, die den Film und die Aussagen beider Protagonisten nicht begreifen wollen, sondern nur das hören wollen, was ihren Hass auf Muslime bestätigt, beim hr wieder einmal eine große Bühne gibt.

Der „Hessische Rundfunk“ möchte über die Hintergründe Bescheid wissen und geht in die wichtige Offensive: „Was ist los in unserer Gesellschaft, dass ein Film im Kinderkanal für so viel Aufregung sorgen kann?“

Dazu zeigt das „HR-Fernsehen“ den Film „Malvina, Diaa und die Liebe“ ab 16.45 Uhr in voller Länge.

Zum LIVESTREAM des „HR-Fernsehen“

Anschließend geht es zur Diskussion um den Film und seine Auswirkungen:

Verschwundene Beschwerden?

Wie die „Bild“ berichtet, gab es beim „Hessischen Rundfunk“ am Freitag mehrere Krisensitzungen wegen des Falls.

Nach Informationen des Blattes sollen bisher über 90 Beschwerden beim öffentlich-rechtlichen KIKA eingegangen sein. Doch den zuständigen „MDR“ erreichten nur 14 davon. Eigentlich müsste KIKA diese jedoch an den MDR weiterleiten, hieß es.

Zwischenzeitlich wurde die MDR-Intendantin Karola Wille (58) persönlich über die verschwundenen Beschwerden informiert, so „Bild“.

Kritik unerwünscht?

Ed Piper hatte in einem Beitrag auf „Philosphia-Perennis“ den ursprünglich 24-minütigen KIKA-Film auf fünf Minuten zusammengeschnitten: „Kinderfernsehen: „Malvina, Diaa und die Liebe“ (Zusammenschnitt)“.

Doch lange blieb der Beitrag, dessen einzige Kritik die unkommentierte Konzentration der von Piper ausgewählten „bedenklichen“ Sequenzen darstellte, nicht bestehen. Ein gähnendes schwarzes Loch mit einem rechtlichen Hinweis ist nun anstelle des Videos zu sehen.

Zusammenfassen unerwünscht, Urheberrechte. Foto: Screenshot Youtube

Dabei wollte Piper lediglich auf die Gefahren hinweisen, die durch unterschiedliche kulturelle Extreme, entstehen können. Auch Filmheldin Malvine, sich anzupassen suchend, meinte:

Ich hab so ein mulmiges Gefühl: Was will er gerade damit bezwecken? Ist das gerade der Anfang? Was kommt danach?“

(Malvina, KIKA-Doku-Heldin)

Dies ist auch hinsichtlich des Besitzanspruchs, den der 20-jährige Syrer gegenüber dem 16-jährigen deutschen Mädchen empfindet, bedenklich:

Sie gehört mir und ich gehöre ihr. So ist die Regel bei mir.“

(Mohammed, 20)

Der junge Mann aus Syrien, dessen Eltern inzwischen auch in Deutschland sind, hat Pläne: „Ich will sie einfach schnell heiraten.“ Die 16-jährige Schülerin sieht das anders: „Daraus wird nichts.“

Bei solchen Aussagen begibt sich Ed Piper in durchaus beklemmende Überlegungen:

Nach den im Beitrag geäußerten Wertvorstellungen des angeblich minderjährigen Flüchtlings möchte man sich dessen mögliches Verhalten für den Fall, dass seine Jugendliebe sich von ihm trennen wollen sollte, nicht wirklich vorstellen müssen.“

(Ed Piper, Philosophia Perennis)

Da kann man gut verstehen, dass Bloggerin, Journalistin und Politikstudentin Anabel Schunke – wenn auch angesichts des Kandel-Mordes -und dennoch die allgemeine Lage beklagend schreibt: „Ich halte das nicht mehr aus – Das hier ist ein scheiß Alptraum!“

Siehe auch:

KIKA-„Beziehungsfilm“: Mohammed ist 20, Pierre-Vogel-Fan und will Malvina (16) heiraten – doch sie will nicht

Verwandelt, verschwunden und in Nordafrika aufgetaucht: Polizei Hamburg hat Kontakt zu Juliane H. (16)

Kandel nimmt Abschied von Mia (15): Die weiße Taube und der dunkle Schatten – Rührende Worte beim Trauergottesdienst



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