„Kinder gehören nicht an den Traualtar“ – Maas: Kabinett soll Gesetz gegen Kinderehen nächste Woche beschließen

"In Deutschland darf es keine Kinderehen geben. Kinder gehören nicht an den Traualtar", so Justizminister Heiko Maas am Donnerstag.
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Ein Kind protestiert gegen KinderehenFoto: GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images
Epoch Times30. März 2017

Ehen von Kindern unter 16 Jahren sollen in Deutschland künftig grundsätzlich nichtig sein.

Nach der Einigung im Koalitionsausschuss soll das Gesetz zu Kinderehen nach Angaben von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) möglichst nächste Woche vom Kabinett beschossen werden. „In Deutschland darf es keine Kinderehen geben. Kinder gehören nicht an den Traualtar“, erklärte Maas am Donnerstag.

Dem von ihm erarbeiteten Entwurf zufolge soll die bisherige Rechtslage verschärft werden. Demnach dürfen künftig grundsätzlich nur noch Erwachsene ab 18 Jahre heiraten. Im Ausland geschlossene Ehen von Kindern sollen nach deutschem Recht nicht anerkannt werden.

Ausnahmen sollen im Bereich der 16- bis 18-jährigen möglich sein: In diesen Fällen soll nach Angaben von Maas das Familiengericht nach Anhörung der Minderjährigen und des Jugendamtes über die Aufhebung der Ehe entscheiden. „Bei jeder Entscheidung muss immer das Wohl der betroffenen Frau im Mittelpunkt stehen“, erklärte Maas.

Die große Koalition hatte längere Zeit über das Gesetz beraten, Maas hatte bereits im Februar eine Grundsatzeinigung verkündet. Die nun getroffene Verständigung stand im Prinzip bereits vor dem Koalitionsausschuss.

Hintergrund der geplanten Neuregelung ist, dass durch die stärkere Zuwanderung nach Deutschland auch mehr Ehepaare ins Land gekommen sind, bei denen ein Partner, in der Regel die Frau, noch minderjährig ist. (afp)



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