Köln: So war Silvester in „Security-City“ – Nafris, Polizeistadt & verhaftete Identitäre

Das Kölner Silvesterfest im Live-Ticker und der mahnende Protest der "Identitären Bewegung Deutschland" Tage zuvor am "Ort der Schande".
Titelbild
Polizeieinsatz vor dem Dom.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Von 31. Dezember 2016

1.500 Beamte sollten eine Wiederholung der Sex-Pogrom-Nacht in Köln wie zu Silvester 2015/2016 verhindern. Zudem war die Bundespolizei mit 800 Beamten in Bahnhöfen und Zügen in NRW unterwegs. Die Bilder des Bahnhofsvorplatzes von Köln wurden live ins Polizeipräsidium gesendet und um den Dom gab es in diesem Jahr eine „böllerfreie Zone“.

Ob all die Massen an Polizei und die Verwandlung einer Stadt in eine „Security City“ zu einer fröhlichen Silvesterfeier beigetragen haben, lesen Sie hier:

Der Live-Ticker zum Kölner Silvester 2016/17

+++2.10 Erste Bilanz

Laut dem „Kölner Express“ habe es zwei sexuelle Übergriffe gegeben, 29 Personen seien in Gewahrsam gekommen und bei 650, vorwiegend arabisch aussehenden Männern, seien die Personalien aufgenommen worden. Es gab sechs Verhaftungen sowie 190 Platzverweise. Drei der Personen waren illegal im Land, die anderen drei wurden per Haftbefehl gesucht. Sechs Diebstähle wurden angezeigt.

+++ 00.35 – 1.00 Die Domumgebung leert sich jetzt rasant, auch am Rheinufer ziehen sich die Menschen in die Bars und Kneipen der Altstadt zurück, feiern weiter.

Auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs sind kaum noch Menschen. Polizei und Ordnungsamt-Mitarbeiter kontrollieren die Situation. Der Fuß- und Radweg der Severinbrücke in Richtung Deutz ist wieder freigegeben.

+++ 23.25 Mathies: Mitgliedern von „Identitären Bewegung” ebenfalls Platzverweis ausgestellt

Mitgliedern der „Identitären Bewegung” habe man ebenfalls einen Platzverweis ausgestellt, berichtet Mathies.

+++ 23.00 Kölner Polizeipräsident: Dreihundert Nafris am Hauptbahnhof überprüft 

Seit 10 Minuten werden am Hauptbahnhof mehrere Hunderte Nordafrikaner überprüft. Weitere Infos folgen. Zu den Platzverweisen erklärt Polizeipräsident Mathies: „Wenn das der Fall ist, begleiten unsere Kollegen diejenigen, um sicher zu gehen, dass sie Köln verlassen”.

Polizeipräsident Jürgen Mathies erklärt der Presse am Spanischen Bau die Lage: „Wir gehen davon aus, dass sich im Bahnhof 1000 oder mehr Personen aufhalten, die einer Identitätsfeststellung und Befragung unterzogen werden.“ Die starken Kontrollen der nordafrikanischen jungen Männer und Jugendlichen erklärt Mathies damit, dass sich „Verdachtsmomente“ gegen diese Gruppe ergeben hätten.

Auch der Innenminister ist anwesend:

Ich habe in Köln das Gefühl, dass Stadt, Ordnungskräfte und Polizei den Einsatz gut vorbereitet haben.“

(NRW-Innenminister Jäger zur Presse am Spanischen Bau)

+++ 22.45 Einzelne werden in Züge stadtauswärts gesetzt

Für die Nordafrikaner wurde eine Tür am kleinen Ausgang des Hauptbahnhofs zur Domseite reserviert. Etwa 50 bis 80 Menschen werden dort festgehalten und einzeln nacheinander von den Beamten überprüft. Vereinzelte Personen werden direkt wieder in Züge gesetzt, die stadtauswärts fahren, wie der „Kölner Express“ berichtet.

+++ 22.25 Polizei überprüft arabisch aussehende Männer in Fünfergruppen

In Fünfergruppen werden die Personalien der arabisch aussehenden Männer überprüft. Personen die vom Vorjahr bekannt sind, erhalten sofort einen Platzverweis. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber Express, die Personen „fallen in das Raster derer, die im vergangenen Jahr Probleme gemacht haben. Die Durchsagen am Hauptbahnhof warnen vor Trickdieben.

+++ 22.20 120 Nordafrikaner angekommen – waren sie verabredet?

Laut Polizei ist eine Gruppe Nordafrikaner mit dem Zug aus Düsseldorf angekommen. Schätzungen belaufen sich auf 120 Personen. Man geht von einer Verabredung aus.

+++ 22.10 Araber wurde nach Schlägerei festgenommen 

Eine Schlägerei zwischen zwei arabisch aussehenden Männern wird vom Bahnhofsvorplatz gemeldet. Die Polizei nimmt eine Person fest.

+++ 21.45 Konrad-Adenauer-Ufer ab 22 Uhr für den Verkehr gesperrt

Immer mehr Feiernde strömen an das Kölner Rheinufer. Deshalb wird das Konrad-Adenauer-Ufer ab 22 Uhr für den Verkehr gesperrt: In Fahrtrichtung Süden erfolgt die Sperrung zwischen Theodor-Heuss-Ring und Trankgasse sowie in Fahrtrichtung

Norden zwischen Filzengraben und Theodor-Heuss-Ring (Bastei).

+++ 21.30 Arabisch aussehende Männer von Polizei aussortiert +++

Immer mehr Polizei am Bahnhofsvorplatz, über dem Gelände kreist ein Hubschrauber, ein deutlicher Zulauf an Nordafrikanern findet statt. Die Polizei bildete eine Gasse am Eingang und sortierte ganze Gruppen arabisch aussehender junger Männer und Jugendlicher aus.

Wie der „Kölner Express“ berichtete, konzentriert sich die Polizei hauptsächlich auf drei Personengruppen: „Jungen Männern aus dem nordafrikanischen Raum, extremistisch motivierten Personen und Rechtsextremen.“ Die Erklärung dazu stammte von Bundespolizeipräsident Wolfgang Wurm.

+++ 19.12/19.50  „Identitäre“ verhaftet & Protest gegen Abschiebung+++

Wie der „Express“ meldet, waren bereits um 18.30 Uhr  „viele arabisch aussehende Personen“ im Bahnhof, die unsicher wirkten.

19.12 Uhr werden sechs Mitglieder der „Identitären Bewegung“ von der Polizei kontrolliert und abgeführt. Der „Express“ spricht von „rechtsgerichtet“.“Ob sie eine Protestaktion planten, ist noch unklar“, so der „Kölner Stadtanzeiger“.

19.50 Uhr: Wieder Aktivisten, diesmal mit einem Banner „Stoppt die Abschiebung nach Afghanistan.“ Verhaftet werden sie nicht.

„Schande“-Protest am HBF Köln

Wie das „Berlin Journal“ vor Tagen berichtete hatten die „Identitären“ Deutschland am Kölner Hauptbahnhof ein Banner aufgehängt:

NIE WIEDER SCHANDE VON KÖLN #REMIGRATION“

Laut Aussage der Aktivisten stehe der Ort „für das Schicksal hunderter geschändeter Frauen, so das „BJ“. Die Zeitung berichtete, dass die Identitäre Bewegung Deutschland auf ihrer Facebook-Seite die Motive für ihre Aktion erklärt habe, „die sie wie immer mit friedlichen Mitteln ausführte“ und damit an die Silvesternacht 2015/16 erinnern wollte.

Ein Kölner Sicherheitsmitarbeiter erlebte vor einem 5*-Hotel gegenüber dem Dom bürgerkriegsähnliche Zustände. Er war einer der ersten, der über die Übergriffe in Köln berichtete. „Im Laufe des Abends kamen immer wieder Frauen zu mir, die fragten, ob sie bei mir stehen bleiben könnten, damit ich auf sie aufpasse – ich wusste erst gar nicht, worum es geht“, berichtet er. „Ich dachte immer, das wäre rechte Propaganda, aber das war alles echt. Mädchen standen zitternd vor mir: Bitte, bitte können wir bei Dir stehen bleiben, wir haben Angst vor denen, die verfolgen uns die ganze Zeit.“ [ARTIKEL]

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Der seit 40 Jahren in Deutschland lebende gebürtige Kroate Ivan Jurkevic verteidigte die Frauen gegen ihre Verfolger und bot ihnen Schutz an. Seine Erlebnisse stellte er schockiert ins Internet. Dafür musste er sich als „Rechter“ beschimpfen lassen.

Inzwischen ist ein Jahr vergangen und das stigmatisierende Brandzeichen „Rechter“ der Political Correctness hat seine Macht verloren, da nach dieser Interpretation einfach zu viele „normale“ Menschen aus der Bevölkerung als „Rechte“ gelten würden, die sich doch sehr stark vom typischen Bild des Neonazis unterscheiden.

Was ist die „Identitäre Bewegung“?

In Wikipedia wird über die Ideologie der „IB“ Folgendes geschrieben: „Die Ideologie der ‚Identitären Bewegung‘ folgt dem Konzept des Ethnopluralismus, das statt von einer biologisch gestifteten Einheitlichkeit einer Volks- und Abstammungsgemeinschaft, wie sie etwa im NS-Rassismus dominant war, die kulturelle ‚Reinhaltung‘ der Gesellschaft anstrebt. Die IB erhebt die Forderung nach ‚ethnopluralistischer Vielfalt‘ statt ‚kulturellen Einheitsbreis’“.Der Bundessprecher der „Identitären Bewegung“ in Deutschland sagte der „Zeit“:

Wir gehen den Weg des friedlichen, aktiven Widerstands gegen die vorherrschende Politik: mit überspitzten Aktionen, die gern auch ein bisschen frech und satirisch sein dürfen.“

(Leon Degener, Bundessprecher der „Identitären Bewegung“)

Dem gegenüber sieht der Leiter des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz, Torsten Voß, „seit Jahren Aktionen und Positionen“, die eine „islam- und fremdenfeindliche“ Prägung hätten. Der offensichtlich politisch korrekten Etikettierung entgegnete der Bundessprecher der „IB“, dass diese eine patriotische Jugendorganisation sei, die Patriotismus wieder „frei von irgendwelchen überkommenen Ideologien erfahrbar machen“ wolle.

Siehe auch:

Kölns Polizeipräsident: Silvesterübergriffe „neue Form von Attentat“

Österreich: Kaiserin Maria Theresia mit Burka vermummt – Polizei ermittelt wegen Verhüllungsanschlag

Nikolaus gefeuert: SPD-Bürgermeisterin reagiert auf Facebook-Like für „Kinderehe = Kindesmissbrauch“

Alice Schwarzer über Täternationalität: „Der wirkliche Rassismus ist, dass man es nicht sagt“



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