Krankenkassen zahlen bei Inkontinenz nur Billig-Windeln

"Die Kassen sparen auf Kosten derjenigen, die sich oft aus Scham nicht wehren", so der Patientenbeauftragte Laumann.
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KrankenhausFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times1. Juli 2016

Trotz erhöhter Qualitäts-Anforderungen zahlen gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten mit Inkontinenz-Problemen häufig nur Billig-Windeln. Das zeigt eine Übersicht des Patientenbeauftragten Karl-Josef Laumann (CDU), die "Bild" (Freitag) vorliegt. Danach haben viele Krankenkassen ihre Leistungs-Pauschalen sogar gesenkt, obwohl die Güte-Kriterien für Inkontinenz-Produkte im offiziellen Hilfsmittelverzeichnis zuletzt angehoben worden waren.

Laut "Bild" will die Bundesregierung die Hilfsmittelversorgung deshalb zügig reformieren. Im Referentenentwurf für eine Gesetzesänderung, der "Bild" vorliegt, wird den Krankenkassen mehr Transparenz und Qualität vorgeschrieben. Sie sollen künftig dokumentieren, wieviele Versicherte zuzahlen, um sich bessere Windel als den Kassen-Standard zu kaufen. Sie sollen sicherstellen, dass Patienten mehrere zuzahlungsfreie Produkte zur Auswahl haben. Und schließlich soll die Qualität der Produkte bei den Verträgen zwischen Krankenkassen und Herstellern künftig eine größere Rolle spielen.

Der Patientenbeauftragte baut darauf, dass die Gesetzesreform von Kabinett und Bundestag direkt nach der Sommerpause beschlossen wird. "Die Kassen sparen auf Kosten derjenigen, die sich oft aus Scham nicht wehren", sagte Laumann der "Bild".

(dts Nachrichtenagentur)



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