Falsche Fahrscheine: Kreditkartenbetrüger fügen Bahn jedes Jahr Millionenschaden zu

Kreditkartenbetrüger fügen der Deutschen Bahn durch den Verkauf gefälschter Fahrscheine jedes Jahr Schäden in mittlerer Millionenhöhe zu. Die Bahn warnt vor entsprechenden Tricks. "Ein Ticket kostet immer so viel, wie auch auf dem Ticket draufsteht. Das sollte jeder Reisende verinnerlichen".
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Der Wettbewerb ist hart: Günstige Fernbusse und Flieger machen Druck auf die Deutsche Bahn.Foto: Wolfgang Kumm/Archiv/dpa
Epoch Times23. Oktober 2016

Kreditkartenbetrüger fügen der Deutschen Bahn einem Medienbericht zufolge jedes Jahr Schäden in mittlerer Millionenhöhe zu. Bis zu 100.000 Betrugsversuche zähle die Bahn pro Jahr, berichtete die „Welt am Sonntag“.

Der Konzern und die zuständige Bundespolizei teilten der Zeitung demnach mit, dass es sich meist um kleine kriminelle Banden handle, die Tickets mit gestohlenen Kreditkartendaten bestellten und unter einer Legende an ahnungslose Reisende weiter verkauften.

Die Masche boome seit dem Jahr 2012. Laut Bundespolizei verkauften die Kriminellen ihre Tickets mit Hilfe von erfundenen Geschichten. Etwa mit jener vom Onkel bei der Bahn, der billige Tickets besorgen könne oder der Legende von Restposten aus Firmenkontingenten.

Der Leiter für Zahlungsverfahren bei der Vertriebstochter der Bahn, Kai Brandes, warnte Kunden vor solchen Tricks. „Ein Ticket kostet immer so viel, wie auch auf dem Ticket draufsteht. Das sollte jeder Reisende verinnerlichen“, sagte Brandes.

Urteile vor dem Landgericht Hannover

Laut „WamS“ gab es in jüngerer Zeit aber auch mehrere erfolgreiche juristische Schläge gegen solche Maschen. Am Dienstag habe das Landgericht in Hannover einen Angeklagten zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, der sich mit einem Komplizen Kreditkartendaten illegal im Internet besorgt haben soll.

Damit habe er sich mehr als 500 Fahrkarten erschlichen und diese bei digitalen Portalen für Fahrgemeinschaften weiterverkauft. Der von ihm verursachte Schaden werde auf 350.000 Euro geschätzt.

Die Bundespolizei verweist dem Bericht zufolge auf zahlreiche ähnliche Fälle. Ein 26-jähriger Hamburger habe mit einer Bekannten beinahe 100.000 Euro erbeutet. Im Südwesten Deutschlands hätten mehrere Banden rund 500.000 Euro Schaden mit der Masche verursacht.

Und in Dresden hatte ein Informatiker aus einem Internetcafé im Hauptbahnhof heraus in drei Jahren 700 gefälschte Tickets direkt vom Drucker weg verkauft. (AFP)



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