Kritik der SPD an von der Leyen nach Entfernen von Helmut-Schmidt-Bild wächst
In der Debatte über die Entfernung eines Bildes von Altkanzler Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform an der Bundeswehr-Universität wächst die Kritik an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).
Der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs nannte das Vorgehen in der „Welt am Sonntag“ „absurd und abwegig – als hätte Schmidt irgendetwas mit rechtsradikalen Tendenzen zu tun“. Er erwarte an dieser Stelle „geistige Trennschärfe“. Alle stünden unter Generalverdacht, „nur die Ministerin nicht“.
An der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg war kürzlich im Rahmen der Überprüfung von Standorten auf Wehrmachtsdevotionalien ein Foto des Namensgebers entfernt worden. Hintergrund ist der Skandal um rechtsextreme Vorfälle bei der Bundeswehr, der durch die Festnahme des Oberleutnants Franco A. ins Rollen kam.
Bundeswehr ist durch die „von der Ministerin geprägte Misstrauenskultur tief verunsichert“
Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold sagte der Zeitung, die Bundeswehr sei durch die „von der Ministerin geprägte Misstrauenskultur tief verunsichert“. Es müsse nun verhindert werden, dass aus der Vertrauenskrise gegenüber der politischen auch ein Misstrauen gegenüber der militärischen Führung werde.
Arnold forderte vor diesem Hintergrund die Entlassung von rechtsextrem gesinnten Soldaten. „Geldstrafen reichen hier nicht aus“, sagte er.
Der Historiker Michael Wolffsohn sprach sich in einem Beitrag für die Zeitung dafür aus, Schmidts Foto in der Universität hängen zu lassen. Schmidts Biografie und das Dienen in der Armee seien „Teil der Weltkriegstragödie“, begründete er seinen Standpunkt.
Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, plädierte für die Entfernung des Bildes. Er halte Schmidts Funktion in der Wehrmacht als Offizier nicht für einen Verdienst, den er sich erworben habe, schrieb er. (afp)
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