Künast bei „Lanz“: Kritik an Gabriels „Pack“-Aussage und Verständnis für besorgte Bürger

Grünen-Politikerin Renate Künast hat sich in der Sendung "Markus Lanz" von einer eher verständnisvollen Seite gezeigt. Sie sagte, nachdem Sie mit manchen Bürgern persönlich ins Gespräch gekommen sei, stellte sie fest, dass ihre Kritiker nicht einfach nur tumbe Nazis seien, sondern Menschen mit ernsthaften Sorgen.
Titelbild
Renate Künast.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Von 7. Dezember 2016

Man muss nur miteinander reden. Bei „Markus Lanz“ zeigte sich die Grünen-Politikerin Renate Künast von einer eher ungewohnten Seite. Wie „Focus“ schreibt, sprach sich Künast in der Sendung wiederholt für einen großherzigen Kurs in der Flüchtlingskrise aus, womit ihr der Hass vieler Online-Kommentatoren sicher war. Bereits zur Ausstrahlung wünschten ihr einige User Vergewaltigungen oder Schlimmeres an den Hals.

In der Regel reagiert Künast auf derartige Anfeindungen resolut, auch mit Anzeigen, so Focus weiter. „Ich glaube nämlich, dass das Leute richtig zersetzen kann und sie zum Beispiel vom ehrenamtlichen Engagement abhält“, sagt die 60-Jährige. Einige dieser Hasskommentatoren hätte Künast im Rahmen einer „Spiegel“-Reportage in diesem Jahr besucht, weil sie wissen wollte, was das für Menschen sind, die ihr den Tod wünschten. Das Resultat überraschte die Grünen-Politikerin. „Und dann stellst du fest: Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, Facharbeiter mit Haus und Garten. Die schreiben so was.“

Verständnis für ihre Situation

Verständnis für diese Bürger hätte Künast gewonnen, als sie ihnen gegenüber saß. Es sei eben schwer zu vermitteln, warum Milliarden für die Rettung internationaler Banken zur Verfügung stehen würden, aber für den maroden Kindergarten im Ort kein Geld da sein soll, so die Politikerin.

Auch bei einem manchmal unangemessenen Ton würde es sich bei diesen Leuten noch lange nicht um tumbe Nazis handeln: „Man muss unterscheiden. Ist das jemand, der diese Dinge für sein rechtes Weltbild nutzt, oder ist das einfach nur ein Bürger mit Sorgen? Das muss man ernst nehmen.“

Verallgemeinerungen wie die von SPD-Chef Sigmar Gabriel, der die Verantwortlichen einer Krawalle gegen ein Flüchtlingsheim als „Pack“ bezeichnet hatte, weise Künast laut Focus jedenfalls klar von sich. „Das geht gar nicht“, sagt die 60-Jährige über den Gabriel-Spruch. „Der Artikel 1 des Grundgesetzes gilt für alle.“

Focus vermutet: „Als Künast dann auch noch darüber referiert, wie Deutschland seine Werte und Freiheiten verteidigen müsse, sind manche eingemeißelte Feindbilder sicherlich bereits ins Bröckeln geraten.“

Fazit: „Aber das passiert eben, wenn man miteinander spricht.“



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