Kurdische Gemeinde: Berlin an Eskalation im Nordirak mitschuldig

"Die Bundesregierung hat es versäumt, den Irak und den Iran vor einem Vorrücken in die kurdische Autonomieregion zu warnen und stattdessen ausschließlich das kurdische Unabhängigkeitsreferendum kritisiert", kritisiert Ali Ertan Toprak, der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland.
Titelbild
Ein Panzer der Hashed al-Shaabi (Popular Mobilisation) im Irak.Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Oktober 2017

Die Kurdische Gemeinde Deutschland wirft der Bundesregierung eine Mitverantwortung für die Eskalation der militärischen Lage im Norden des Irak vor.

„Die Bundesregierung hat es versäumt, den Irak und den Iran vor einem Vorrücken in die kurdische Autonomieregion zu warnen und stattdessen ausschließlich das kurdische Unabhängigkeitsreferendum kritisiert“, sagte Ali Ertan Toprak, der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).

„Dadurch fühlen sich die irakische und die iranische Regierung zum Angriff auf die Peschmerga ermuntert“.

Die Bundesregierung habe ihre Ausbildungsmission im Nordirak bereits am Freitag unterbrochen. „Offenbar wusste sie da bereits von den Plänen der irakischen und der iranischen Regierung und hat dennoch keine Warnung ausgesprochen“, sagte Toprak.

Der Chef der Kurdischen Gemeinde wirft Berlin das Fehlen einer Strategie für den Nahen Osten vor. „Die Bundesregierung setzt in diesem Konflikt auf die falsche Seite“, sagte Toprak. „Berlin und die gesamte westliche Staatengemeinschaft dürfen sich nicht wundern, wenn jetzt die Kurden ihren Kampf gegen den IS in Regionen außerhalb ihres Autonomiegebietes einstellen sollten.“ (dts)



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