Linke Szene-Demo in Freiburg – Verbotene Webseite „linksunten.indymedia“ kündigt Rückkehr ins Netz an

"Wir sind bald wieder zurück", hieß es am Samstag auf der Webseite, nachdem diese auf einen Server in Kanada umgezogen war. Für heute Abend wurde eine Demonstration der linken Szene in Freiburg angekündigt.
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Während des G20-Gipfels: Autonomer mit Bengalos auf dem Dach der Roten Flora.Foto:  Christian Charisius/dpa
Epoch Times26. August 2017

Auf der verbotenen linksextremen Internetplattform „linksunten.indymedia“ haben unbekannte Autoren eine baldige Rückkehr ins Netz angekündigt. „Wir sind bald wieder zurück“, stand am Samstag auf der Webseite. Für den Abend kündigte die linke Szene eine Demonstration in Freiburg an.

Nachdem die Adresse linksunten.indymedia.org zunächst nicht erreichbar war, konnte sie am Samstag wieder abgerufen werden. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), erklärte, dass die betreffende Domain von einem Server in Frankreich auf Rechner in Kanada umgezogen sei.

Auf der Internetplattform wird nun die „Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace“ zitiert, die der Internetaktivist John Perry Barlow Mitte der 90er Jahre beim Weltwirtschaftsforum in Davos verkündet hatte. Staaten hätten in der digitalen Welt „kein moralisches Recht“ zu regieren, heißt es darin. „Der Cyberspace liegt nicht innerhalb Eurer Hoheitsgebiete. Glaubt nicht, Ihr könntet ihn gestalten.“

Der weitere Betrieb von „linksunten.indymedia“ ist strafbar

Mayer erinnerte daran, dass nach der Verbotsverfügung der weitere Betrieb von „linksunten.indymedia“ strafbar sei. „Hier muss der Rechtsstaat alle seine Möglichkeiten nutzen, denn Extremisten – egal von welcher Seite – dürfen in ihrem demokratiefeindlichen Handeln keine freie Bahn haben“, erklärte er.

Die Polizei Freiburg bereitete sich nach eigenen Angaben auf eine Demonstration am Samstagabend vor, zu der in mehreren Internetforen aufgerufen worden sei. Mayer sagte, die Teilnehmer könnten zeigen, „wie ihr Verhältnis zur Gewalt ist und ob sie zu friedlichem Agieren bereit sind. Ich hoffe das für alle Beteiligten“.

Das Bundeskriminalamt (BKA) rechnet nach dem Verbot von „linksunten.indymedia“ einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge mit Vergeltungsaktionen von Linksextremisten.

BKA warnt vor Brandstiftung

In einer vertraulichen Gefährdungsbewertung, die der Zeitung vorliegt, wird auch vor schweren Brandstiftungen wie beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg gewarnt. Im Fokus stünden in erster Linie staatliche Einrichtungen und das Personal in Ämtern, Polizeidienststellen und Ministerien. Die Wiesbadener Behörde sehe aber auch Wahlkampfveranstaltungen gefährdet.

Kritik am Vorgehen des Bundesinnenministeriums gegen „linksunten.indymedia“ kam von der innenpolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Irene Mihalic. Grundsätzlich sei es zwar richtig, Aufrufe zu Straftaten konsequent zu verfolgen, sagte Mihalic der „Welt“. Allerdings müsse genau geprüft werden, „ob die hohen rechtlichen Voraussetzungen für ein Vereinsverbot im Fall von ‚linksunten.indymedia‘ tatsächlich vorliegen“.

Fraglich sei auch, warum das bereits am 14. August ausgestellte Verbot erst zehn Tage später umgesetzt worden sei. „Nicht hinnehmbar wäre jedenfalls, wenn das Verbot nur dem Wahlkampf dienen sollte“, sagte Mihalic. (afp)



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