Margot Käßmann: “ Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen“

"Für Terroristen, die meinen, dass Menschen im Namen Gottes töten dürfen, ist das die größte Provokation. Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen", so die frühere EKD-Ratspräsidentin Margot Käßmann.
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Margot KäßmannFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. März 2016

Die frühere EKD-Ratspräsidentin Margot Käßmann hat dazu aufgerufen, terroristische Gewalt nicht mit Gegengewalt zu beantworten. "Jesus hat eine Herausforderung hinterlassen: Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen", sagte Käßmann im Interview mit "Bild am Sonntag": "Für Terroristen, die meinen, dass Menschen im Namen Gottes töten dürfen, ist das die größte Provokation. Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen."

Zwar sei es der menschliche Instinkt, Rache zu üben, so Käßmann, "aber auf den Hass nicht mit Hass zu antworten, das ist die Herausforderung. Die größten Persönlichkeiten in der Geschichte sind nicht Stalin, Hitler oder Pol Pot, sondern Martin Luther King, Mahatma Ghandi oder Aung San Suu Kyi, die nicht mit Gewalt reagierten.

Als Christin bin ich fest davon überzeugt, dass wer den Kreislauf der Gewalt durchbricht, am Ende der Mächtigere ist. Jesus wurde unvergesslich, weil er am Kreuz starb und nicht zum Schwert griff."

Zugleich warnte Käßmann davor, die Werte der offenen Gesellschaft im Kampf gegen den Terror aufzugeben. "Ja, der Staat muss seine Bürger schützen", sagte Käßmann. "Aber was wir in Europa an Freiheit erreicht haben, das sollte der Staat nicht durch Terroristen einschränken lassen." Sie plädierte dafür, sich vom Terror nicht einschüchtern zu lassen. "Wir sollten unsere Freude und unseren Stolz darüber zeigen, dass wir leben können, wie wir wollen", sagte Käßmann. "Wir sollten jetzt erst recht auf die Straße gehen, tanzen, in den Cafés sitzen und Fußballspiele nicht absagen. Damit zeigen wir den Terroristen: Wir lassen uns von euch nicht Angst machen! Wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen."

(dts Nachrichtenagentur)



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