Mehrheit der Wähler fühlt sich von Parteien nicht ernst genommen – FDP sinkt auf 8 Prozent

Nur zwei Drittel der liberalen Wähler (66 Prozent) würden ihre Stimme bei einem neuen Wahlgang der FDP geben. Die Bindekraft der übrigen Parteien ist erkennbar größer.
Epoch Times18. Dezember 2017

Eine Mehrheit der Wähler in Deutschland fühlt sich von den Parteien nicht ernst genommen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL. Im sogenannten „RTL/n-tv-Trendbarometer“ gaben elf Prozent der Befragten an, zu glauben, dass die AfD den Willen ihrer Wähler ernst nimmt. Von der FDP glauben das auch nur 13 Prozent der Deutschen.

Zum Vergleich: 31 Prozent der Befragten billigen der CDU zu, dass sie den Wählerwillen respektiert. Über die Grünen denken das 25 Prozent, über SPD und CSU jeweils 21 Prozent und 17 Prozent glauben das von den Linken.

Während die meisten Parteien immerhin bei der Mehrheit der eigenen Wähler Vertrauen genießen (zwischen 55 und 68 Prozent), ist das bei den Wählern von CSU und FDP nur bei einer Minderheit der Fall: Nur 48 Prozent der CSU-Wähler und 44 Prozent der FDP-Wähler fühlen sich von „ihrer“ Partei ernst genommen. „Gerade FDP und CSU wird von vielen ihrer Anhänger unterstellt, dass sie den Willen ihrer Wähler eher missachten oder missdeuten als ihn in ihrem Verhalten zu berücksichtigen“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL.

Das Misstrauen gegenüber der FDP zeigt sich auch in einem weiteren Ergebnis: Nur zwei Drittel der liberalen Wähler (66 Prozent) würden ihre Stimme bei einem neuen Wahlgang der FDP geben. Die Bindekraft der übrigen Parteien ist erkennbar größer: 90 Prozent der Grünen-Wähler würden heute wieder so wählen, bei CDU sind es 89 Prozent (SPD: 86 Prozent, AfD: 85 Prozent, Linke: 84 Prozent, CSU: 80 Prozent). Von den FDP-Verprellten würden 43 Prozent die Union wählen, 16 Prozent die Grünen, zwölf Prozent die SPD, zehn Prozent die AfD, elf Prozent eine andere Partei und acht Prozent würden gar nicht mehr wählen gehen.

Bei der Sonntagsfrage hat sich an den Wahlabsichten der Deutschen auch zwölf Wochen nach der Bundestagswahl kaum etwas geändert. Die SPD würde mit 20 Prozent nicht mehr Stimmen erhalten als bei der Wahl am 24. September. Die Union erhielte mit 33 Prozent ebenfalls ähnlich viele Stimmen. Die FDP würde weiter deutlich schlechter, die Grünen deutlich besser abschneiden.

Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 33 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), SPD 20 Prozent (20,5 Prozent), FDP acht Prozent (10,7 Prozent), Grüne zwölf Prozent (8,9 Prozent), Linke 10 Prozent (9,2 Prozent), AfD zwölf Prozent (12,6 Prozent). Fünf Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 21 Prozent und damit etwas unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl (23,8 Prozent). (dts)



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