Meldung über Nachtflüge für Flüchtlinge „größter Unsinn“, so Sprecher des Innenministeriums

Gibt es Nachtflüge, mit denen Flüchtlinge heimlich nach Deutschland gebracht werden? „Das ist der größte Unsinn, den ich seit langem gehört habe“, sagte gestern der Pressesprecher des Innenministeriums. Alle Fakten und Hintergründe.
Epoch Times9. August 2016

+++ Update 11. August, 10:00 Uhr

Gestern in der Bundespressekonferenz wurde Dr. Tobias Plate, dem Sprecher des Innenministeriums folgende Frage gestellt: „Wenn Flüchtlinge aus der Türkei eingeflogen werden, wann landen diese Flugzeuge und wo?“

Plate antwortete:

Ich vermute mal, Sie spielen auf eine Berichterstattung an, die es gegeben hat, dass es angeblich Tausende Flüge irgendwie über Nacht geben soll, wo Flüchtlinge eingeflogen werden sollen. Falls sich Ihre Frage auf diese Berichterstattung beziehen sollte, kann ich dazu sagen, das ist der größte Unsinn, den ich seit langem gehört habe (…). Über die Flüge, die es tatsächlich gibt zum Thema Resettlement aus der Türkei – 1:1 Resettlement – haben wir immer regelmäßig berichtet. Es gibt aktuell keinen, der so konkret ansteht, dass das schon verkündungsreif wäre. Flughäfen, die mir als Landeorte solcher Flüge bekannt sind aus der Vergangenheit waren Hannover und Kassel-Kalden.

Sein Statement bei Minute 45:

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Die Huffington Post nannte die Berichte eine „Falschmeldung“ und veröffentlichte ein Statement des Flughafens Köln-Bonn: „Derzeit kursieren im Internet Spekulationen über angeblich geheime Nachtflüge aus der Türkei zum Flughafen Köln/Bonn, die Flüchtlinge nach Deutschland bringen. Diese Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit.“

Bildschirmfoto 2016-08-11 um 10.18.01

Screenshot von „Koeln-Bonn-Airport.de“

Die BZ dementierte das Gerücht, auf der Flughafen-Baustelle BER würden geheime Flüchtlings-Flieger landen.

+++ Update 10. August, 19:20 Uhr

Heute veröffentlichte Markus Mähler auf Info-Kopp eine Fortsetzung unter dem Titel: „Die Wahrheit über Merkels neue Flüchtlingsmassen im Flieger“. Die erste Botschaft, wonach es heimliche Flüge nur für Asylbewerber gibt, wurde relativiert. Nun war die Botschaft, dass hauptsächlich der Familiennachzug syrischer Flüchtlinge über Flughäfen abgewickelt werde. Ein Auszug:

„Gibt es diese Flüchtlings-Flieger wirklich?

„Ja, es sind aber keine gesonderten Maschinen, sondern Charterflugzeuge, in denen syrische Flüchtlinge mitfliegen und dort neben den anderen Passagieren aus der Türkei und Nahost nicht weiter auffallen. Es sind auch viele Deutschtürken an Bord. Diese Touristen-Bomber treffen auf den deutschen Flughäfen vorzugsweise nachts ein, weil dann die Ticketpreise am niedrigsten sind.“

Und: „Das Ganze ist für die Bundesregierung natürlich sehr vorteilhaft: Die Flüchtlinge schwimmen mit den Touristenmassen zur Ferienzeit ins Land – vollkommen unbemerkt, denn auch die Medien berichten darüber nichts. Im Moment gibt es viele leere Plätze in den Flugzeugen, weil der Tourismus am östlichen Mittelmeer aufgrund vieler Terroranschläge eingebrochen ist.“

Die deutschen Konsulate oder Botschaften werden seit Monaten von Syrern gestürmt

Mähler geht auch auf den Familiennachzug und das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei ein (siehe weiter unten).  Und er fügt hinzu:

„Die deutschen Konsulate oder Botschaften in Griechenland, der Türkei und in Nahost werden seit Monaten von Syrern gestürmt – sie alle wollen ein Nachzugsvisum für den Flug nach Deutschland. Am 17. Juni waren in den deutschen Vertretungen in der Türkei 44 500 Termine für einen Familiennachzug gebucht, in Beirut waren es 45 000.“

Und: „Die Botschaft in Beirut warnt, dass es bis zu fünf Monate dauert, bis man einen Termin zur Erteilung eines Visums bekommt.“

Er schreibt, dass seit Juni die Internationale Organisation für Migration allen syrischen Antragstellern im „Familienunterstützungsprogramm“  hilft. Die Migrationsagentur hat drei Büros in Istanbul, Gaziantep und Beirut eröffnet, die türkische Firma „iDATA“ ist als externer Dienstleister beauftragt, alle Visafragen vorher zu klären und weiterzureichen. Dies geschieht zum großen Teil Online.

Zum ganzen Artikel geht es hier.

Vermeintliche Beweisbilder veröffentlichte Kopp auch: Frauen mit Kopftüchern, die aus einem Flugzeug aussteigen. Diese waren jedoch ohne jeglichen Hinweis auf das Wann und Wo ihrer Entstehung.

Auswärtiges Amt: Familiennachzug – „ohne über eigene finanzielle Mittel und ausreichenden Wohnraum zu verfügen“

Das Auswärtige Amt schreibt auf seiner Webseite, wie der Familiennachzug funktioniert.

Fallgruppe 1: Nachzug von Ehepartner und minderjährigen ledigen Kindern des in Deutschland Schutzberechtigten

Wer rechtzeitig eine sogenannte fristwahrende Anzeige stellt, kann seine Familie nachziehen lassen, ohne über eigene finanzielle Mittel und ausreichenden Wohnraum zu verfügen. Zur Fristwahrung muss ein Visumantrag gestellt oder eine fristwahrende Anzeige abgegeben werden.“

Und „Fallgruppe 2: Nachzug von Eltern zu in Deutschland anerkannten, minderjährigen Schutzberechtigten

Der Nachzug von Eltern zu in Deutschland anerkannten, minderjährigen Schutzberechtigten ist NICHT von dem fristwahrenden Verfahren betroffen. Bitte reichen Sie diese Anträge (wie auch Anträge von minderjährigen Geschwistern, die mit den Eltern zum minderjährigen Geschwisterkind nachziehen möchten) direkt bei den Auslandsvertretungen ein.“

+++ 9. August: Die Story im Netz

Seit Tagen geistert eine Meldung durch das Web, dass nachts geheime Flüge mit Flüchtlingen am Flugplatz Köln-Bonn landen. Bisher konnten wir das weder bestätigen noch als Gerücht entschärfen. Tatsache ist: Der Flughafen meldete am 8. August sein Passagieraufkommen mit „über 185.000 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres – ein Plus von 18 Prozent“.

Nun meldet sich das Bundesinnenministerium zum Sachverhalt – obwohl noch keine der offiziellen Medien darüber berichtet hat. Sie schreiben:

Seit Tagen wird über Twitter beobachtet, dass nachts unzählige Flugzeuge am Flughafen Köln-Bonn landen. Wer oder was dort fliegt, wird heiß diskutiert.

Flughafen Köln/Bonn. Hektische nächtliche Betriebsamkeit. Wer kommt da tgl. aus der Türkei??

Bei Twitter wird unter #Köln-Bonn gefragt, was an dem Flugplatz nachts geschieht. Auffällig ist eine große Zahl von Flugzeugen aus der Türkei:

Bildschirmfoto vom 2016-08-09 15-20-10

Bildschirmfoto vom 2016-08-09 15-40-34

Die Basis ist dieser Artikel von Markus Mähler gewesen zu sein: „Tief in der Nacht: Bundesregierung schleust Flüchtlingsmassen über Flughäfen ein“, veröffentlicht vom Kopp-Verlag.

Mittlerweile recherchieren viele alternative Medien in diese Richtung, „querdenken.tv“ konnte sogar den Flugplatz zu einer Antwort bewegen:

Foto: Screenshot quer-denken.tv.

Foto: Screenshot quer-denken.tv.

Tief in der Nacht

Markus Mähler schrieb: „Sie steigen in der Türkei und in Griechenland in gecharterte Maschinen. Sie landen bei uns tief in der Nacht. Anschließend werden sie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit Bussen auf die Aufnahmelager verteilt. Das berichten mehrere Informanten ‚Kopp Online‘ die das Treiben an deutschen Flughäfen beobachten. Unsere Medien berichten bislang nichts darüber.“

Und weiter: „Bereits ein Blick auf Flugpläne vom 8. August zeigt: Ab halb eins beginnt die ‚Rush-Hour for Refugees‘. Maschinen aus der Türkei und Griechenland landen beinahe im Minutentakt. Das große Landen geht die ganze Nacht über weiter und endet erst gegen sechs Uhr morgens. Im Link ist das beispielhaft für den Flughafen Köln-Bonn zu sehen: Am Tag wird bloß eine Maschine aus dem östlichen Mittelmeer gemeldet. Der Tourismus ist schließlich durch die vielen Terroranschläge regelrecht eingebrochen. Nachts sind es aber gleich elf Maschinen …“

EU-Flüchtlingsdeal mit Türkei

Am 8. Juli schrieben wir, dass das Abkommen zwischen der EU und der Türkei vorsieht, dass jeder der illegal über die Ägäis nach Europa einreist in die Türkei zurückgeschoben wird. Im Gegenzug verpflichtet sich die EU, jeweils einen syrischen Flüchtling in verschiedene EU-Mitgliedsstaaten aufzunehmen.

Dieser Deal soll 72.000 Menschen pro Jahr beinhalten. Es werden aber bestimmt deutlich mehr Menschen aus den Krisengebieten versuchen nach Europa zu gelangen, da man die Fluchtursachen nicht bekämpft. Diese illegalen Einwanderer kommen dann noch zu der Zahl der Legalen hinzu – von denen nicht berichtet wird.

Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge gibt es, einen in der öffentlichen Debatte unerwähnten Passus im Flüchtlingsabkommen, in dem es unter Punkt 4 heißt: „Wenn die irregulären Überfahrten von der Türkei in die EU gestoppt oder zumindest substanziell und nachhaltig reduziert wurden, wird ein ,Freiwilliges Humanitäres Aufnahmesystem‘ aktiviert. Dazu tragen die EU-Mitgliedstaaten freiwillig bei.“ Auf diesem Weg könnten weitere Hunderttausende Flüchtlinge direkt aus der Türkei abgenommen werden.

Auffälligkeiten nicht nur in Köln-Bonn

Der Flugplatz von Köln-Bonn ist einer der Flugplätze mit Nachtflugverkehr, da die Deutsche Post ihn als Umschlagplatz nutzt. Hier landen auch die nächtlichen Frachtflugzeuge von UPS, die Fracht wird umverteilt und weitergeflogen.

Zitat von der Webseite: „Mit rund 758.000 Tonnen Luftfracht belegt Köln/Bonn hinter Frankfurt und Leipzig im Cargo-Bereich Platz drei. Passagiere und Luftfracht zusammengenommen landet der Airport auf Rang fünf.“

Im Flugradar unter www.flightradar24.com würde es tatsächlich wenig auffallen, wenn nachts einige Flüge mehr unterwegs wären.

Auch an anderen Flughäfen gibt es Auffälligkeiten: Am Düsseldorfer Flughafen kommt es zu vielen Verspätungen in der Nacht: „Im Juni sind 456 Flugzeuge in Düsseldorf erst nach 23 Uhr gelandet, ein trauriger Rekord, im Vorjahresmonat waren es nur 157“, sagte Werner Kindsmüller, Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“. Nicht in einer einzigen Nacht im Juni sei die Nachtruhe nach 23 Uhr eingehalten worden, kritisiert Kindsmüller.

Der Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer sagt bei RP: Rund die Hälfte aller Verspätungen in Düsseldorf seien nicht falscher Planung, sondern einer unterbesetzten Flugsicherung geschuldet. „So kann es passieren, dass infolge des überlasteten Sektors NRW eine Verspätung produziert wird, die sich durch den ganzen Tag zieht, obwohl die Operation an sich pünktlich ist“.

Rekordergebnis an Passagieren zum Start des 2. Halbjahrs

Am 8. August meldet der Flugplatz auf seiner Webseite unter Aktuelles: Rekordergebnis an Passagieren zum Start des 2. Halbjahrs.

Zitat: „Die Reisewelle in den Sommerferien beschert dem Köln Bonn Airport neue Rekordzahlen: Im Juli zählte der Flughafen 1.239.987 Passagiere. Das waren über 185.000 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres – ein Plus von 18 Prozent. Auch ein neuer Spitzentag in der Geschichte des Flughafens wurde im Juli verzeichnet: 46.274 Passagiere starteten und landeten am 31. Juli in Köln/Bonn“.

Und weiter: „So beginnt für den Köln Bonn Airport auch das zweite Halbjahr 2016 mit positivem Trend. Im ersten Halbjahr hatte der Flughafen erstmals die Fünf-Millionen-Marke durchbrochen – die 5,4 Millionen Passagiere von Januar bis Juni bedeuteten ein Plus von 20 Prozent gegenüber 2015.“

Als Fazit wird angegeben: „Damit ist Köln/Bonn unter den großen deutschen Airports über 10 Millionen Passagiere derzeit der wachstumsstärkste Flughafen. Für das Gesamtjahr 2016 rechnet der Airport aktuell mit 11,6 Millionen Fluggästen. Hauptgründe für die positive Entwicklung sind der Start der neuen Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings, die seit November des vergangenen Jahres Low-Cost-Langstrecken ab Köln/Bonn anbietet. Dazu kommt außerdem das Wachstum der irischen Fluggesellschaft Ryanair.“

20 Prozent mehr Passagiere gegenüber 2015 – das sind ziemlich viele. (ks)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion