Merkel nach Sondierungs-Aus: „Müssen schauen, wie sich die Dinge weiterentwickeln“

Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer haben das Scheitern der Jamaika-Verhandlungen bedauert. Merkel zeigte sich am Montagmorgen überzeugt, dass bei dem Streitthema Zuwanderung ein Kompromiss mit den Grünen möglich gewesen wäre. Seehofer sagte, eine Einigung in den Gesprächen von Union, FDP und Grünen sei "zum Greifen nahe" gewesen.
Epoch Times20. November 2017

Nach dem Sondierungs-Aus hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel ratlos gezeigt. Man werde „schauen müssen, wie sich die Dinge weiterentwickeln“, sagte Merkel um kurz nach 1 Uhr in der Nacht auf Montag. Sie werde den Bundespräsidenten kontaktieren und über den Stand informieren.

Sie kündigte an, weiter geschäftsführend als Bundeskanzlerin im Amt bleiben zu wollen. „Wir werden unser verantwortliches Handeln fortsetzen“, so Merkel. Sie wolle das Land „verantwortungsvoll“ durch die folgenden „schwierigen Wochen“ führen.

In den Sondierungsverhandlungen habe die Union „nichts unversucht gelassen, um doch eine Lösung zu finden“, so die Kanzlerin. Die Grünen hätten sich in den Sondierungen „gewöhnungsbedürftig“ gezeigt, „die FDP sehr entschieden“, so Merkel.

Sie sei der Überzeugung, dass eine Koalition möglich war. Bei der Migration habe es keine großen Differenzen mit der FDP gegeben, auch mit den Grünen sei eine Lösung möglich gewesen, so die Kanzlerin. CSU-Chef Horst Seehofer stimmte der Kanzlerin zu und ergänzte, eine Einigung sei „zum greifen Nahe“ gewesen. Die FDP hatte am späten Sonntagabend die Sondierungsverhandlungen über eine Jamaika-Koalition platzen lassen.

„Am heutigen Tag wurde keine Bewegung erreicht, sondern es wurden Rückschritte gemacht“, sagte FDP-Chef Christian Lindner. Die vier Gesprächspartner hätten keine Vertrauensbasis gefunden, so Lindner. „Es ist besser nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, sagte der FDP-Chef. (dts)

 



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