Merkel trotzt Gegenwind – Globale Verantwortung übernehmen

Die Umfragewerte der Union sind nicht sonderlich gut, die CSU kritisiert nahezu dauerhaft die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin - doch Merkel bleibt standhaft bei ihrem humanitären Kurs. Gleichzeitig räumte sie Fehler ein, die gemacht wurden.
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Foto: Sean Gallup/Joe Raedle/Getty Images
Epoch Times1. Juni 2016

Auf die Frage, ob sie aus heutiger Sicht wieder so handeln würde wie Anfang September 2015, als Deutschland die Grenzen für die in Ungarn festsitzenden Kriegsflüchtlinge öffnete, sagte Merkel in einem Interview mit dem Magazin "Bunte":

"Ja. Deutschland und Österreich haben in einer humanitären Notlage entschieden, unsere Grenzen nicht zu schließen, so dass diese Menschen zu uns kommen konnten, so wie in den Monaten zuvor schon Hunderttausende andere über Ungarn gekommen waren."

Markt für Schlepper und Schleuser durch Wegschauen entstanden

Rückblickend sieht die Kanzlerin in der Flüchtlingskrise aber ein Versäumnis aller EU-Staaten: "Ganz sicher haben wir in Europa zu spät die Augen dafür geöffnet, wie unerträglich die Situation in den Herkunftsländern oder nahe der Heimat geworden war, sodass die Menschen keinen anderen Ausweg mehr sahen, als ihr Schicksal in die Hände von kriminellen Schleppern und Schleusern zu legen", so die Bundeskanzlerin.

Globales Verantwortung als Aufgabe

"Wir müssen künftig viel stärker Fluchtursachen bekämpfen, also versuchen, mit anderen Staaten zusammen friedliche Lösungen für Kriege zu finden, Hunger und Not zu bekämpfen, mehr für den Klimaschutz zu tun."

Die Kanzlerin erinnerte daran, dass die Globalisierung viel zum Wohlstand auch Deutschlands beitrage – "die andere Seite ist, dass uns Krisen und Kriege an den Grenzen Europas immer stärker direkt betreffen".

Wie die Flüchtlingskrise gezeigt hat, bringt Wegschauen nichts außer noch größere Problemen in Folge. 

Die Kanzlerin sagte: "Es hilft überhaupt nicht zu glauben, das ginge uns alles nichts an: Es geht uns etwas an und wir müssen neue politische Aufgaben annehmen." (dts/sm)



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