Missstände in Kliniken: Um Operationssaal auszulasten, suchen Ärzte „nach geeignetem Patientenmaterial für OPs“

Es herrschen massive Missstände in deutschen Kliniken: Wenn etwa der Operationssaal an einem Tag nicht ausgelastet sei, würden Assistenzärzte morgens in die Abteilungen geschickt, um "nach geeignetem Patientenmaterial für OPs" zu suchen, beklagt der Mediziner und Kabarettist Eckart von Hirschhausen.
Titelbild
Behandlung im Unfallkrankenhaus Berlin.Foto: Theo Heimann/Getty Images
Epoch Times16. November 2017

Der Mediziner und Kabarettist Eckart von Hirschhausen führt viele Missstände in deutschen Krankenhäusern auf mangelhafte Kommunikation zwischen Ärzten, Patienten und Pflegepersonal und auf „eine brutale Ökonomisierung“ zurück.

Wenn etwa der Operationssaal an einem Tag nicht ausgelastet sei, würden Assistenzärzte morgens in die Abteilungen geschickt, um „nach geeignetem Patientenmaterial für OPs“ zu suchen, sagte von Hirschhausen der „Welt“.

Das offenbare eine „skrupellose Selbstbedienungsmentalität“.

Die Fehlerhäufigkeit in Kliniken steige mit wachsender Unterbesetzung und Überlastung des Personals. „Daran wird sich erst dann etwas ändern, wenn auch die Verwaltungsmenschen, die das für eine gute Idee halten, in die Haftung für die Fehler einbezogen werden“, sagte von Hirschhausen.

Ein weiteres Problem bestehe darin, dass zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen „ein geradezu idiotisches Gefälle“ existiert, gerade zwischen Ärzten und Pflegekräften. Der Mediziner kritisierte zudem, dass es bis heute kein Geschäftsmodell für „Sprechende Medizin“ gibt: „Die Ärzte werden dafür nicht oder nicht angemessen bezahlt.“ (dts)



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