Nahles soll am Dienstag kommissarisch SPD-Chefin werden

Der Wechsel an der Spitze der SPD vollzieht sich möglicherweise schneller als bislang geplant. Noch-Parteichef Martin Schulz hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, er werde nach Ende des Mitgliedervotums zur großen Koalition am 2. März zurücktreten.
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Andrea NahlesFoto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times11. Februar 2018

SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles könnte einem Medienbericht zufolge bereits am Dienstag zur kommissarischen Parteichefin ernannt werden.

Die Ernennung erfolge in der für Dienstag in der Parteizentrale angesetzten SPD-Präsidiumssitzung, berichtete die „Bild am Sonntag“ ohne Angaben von Quellen.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ermahnte die Partei, die Personaldebatten einzustellen. „Personalfragen entscheiden wir nach dem Mitgliedervotum“, sagte Klingbeil dem Blatt mit Blick auf die Abstimmung der SPD-Basis über eine große Koalition. Wer meine, er müsse „Personaldebatten vorher anheizen und Foul spielen“, der müsse „mit der Roten Karte rechnen“.

Seit dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen am Mittwoch beherrschen Personalquerelen die parteiinterne Debatte. SPD-Parteichef Martin Schulz hatte angekündigt, in ein künftiges Kabinett als Außenminister einzutreten und den Parteivorsitz an Fraktionschefin Nahles abzugeben. Damit provozierte er nicht nur eine wütende Reaktion von Noch-Außenminister Sigmar Gabriel, sondern auch Protest von der Parteilinken, die sich in Sachen Parteivorsitz vor vollendete Tatsachen gestellt fühlte.

Am Freitag erklärte Schulz schließlich aufgrund des parteiinternen Drucks, auf das Amt des Außenministers zu verzichten – seine bundespolitische Karriere steht damit vor dem Aus. Die Parteilinke drängt nun darauf, über die Schulz-Nachfolge in einer Urabstimmung zu entscheiden. (afp)



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