NGO Transport & Environment: Diesel produzieren mehr CO2 als Benziner

Die nichtstaatliche Organisation Transport & Environment widerspricht der Einschätzung der Autoindustrie, Diesel-Autos würden für die Einhaltung der Klimaziele benötigt.
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Der CO2-Ausstoß hängt auch direkt mit dem Spritverbrauch zusammen. Er fließt zudem in die Berechnung der Kfz-Steuer ein. Anders als bei NOx gibt es bezogen auf das einzelne Fahrzeug keine CO2-Grenzwerte.Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times18. September 2017

Die Organisation Transport & Environment erklärt: Diesel produzieren während ihrer gesamten Lebensdauer spürbar mehr klimaschädliches CO2 als Benziner.

Gründe seien höhere Fahrleistungen wegen des günstigeren Kraftstoffs, die energieintensivere Produktion des Dieselkraftstoffs, die aufwendigere Produktion der Dieselmotoren sowie höhere Emissionen des beigemischten Biodiesels.

Die Organisation widersprach damit der Einschätzung der Autoindustrie, Diesel-Autos würden für die Einhaltung der Klimaziele benötigt.

Tatsächlich seien die Unterschiede beim CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen und Benzinern zu vernachlässigen. Insgesamt gehe es um über 3,6 Tonnen Kohlendioxid, die ein Diesel produziert, teilte die Organisation mit. Hybridfahrzeuge dagegen stießen 20 bis 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus.

Transport and Environment (T & E) ist die Dachorganisation von 36 nichtstaatlichen europäischen Organisationen aus dem nachhaltigen Verkehrsbereich (z. B. gehört in Deutschland der ökologische Verkehrsclub VCD dazu). Sie besteht seit 1989, nimmt Einfluss auf EU-Entscheidungen und bündelt die nationalen Aktivitäten seiner Mitglieder auf europäischer Ebene.

VCD: Diesel leistet keinen Beitrag zum Umweltschutz

Laut Transport & Environment hat der Diesel in Europa einen Anteil von rund 50 Prozent. In den USA dagegen liegt der Dieselanteil nur bei einem Prozent, in China bei zwei. Ein Grund für den Erfolg in Europa sei die günstigere Besteuerung. Bei den CO2-Grenzwerten müssten die Hersteller großer und schwerer Diesel-Fahrzeuge zudem laschere Vorgaben erfüllen.

„Die T&E-Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Diesel keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet“, erklärte Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim ökologischen Verkehrsclub VCD.

„Trotzdem halten Politik und Autoindustrie dieses Argument wie ein Mantra hoch.“ Es gebe keinen umweltpolitischen Grund, den Diesel steuerlich und abgasrechtlich zu bevorteilen. Auch der Naturschutzbund Deutschland, der ebenfalls zu T&E gehört, rief dazu auf, mit dem „Mythos“ vom klimafreundlichen Diesel aufzuräumen. (dpa/ks)

Zum Nachlesen

Zur Rolle des Kohlendioxid – Klaus Müller: Der CO2-Schwindel Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV und Teil V.

Hintergründe zum Diesel und zum CO2: Die Politik diskutiert über Diesel-Fahrverbote – aber um welche Schadstoffe geht es?



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