Neue Umfrage: Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet nur zögerlich voran – muss sich ändern

Das Gesundheitswesen setze zu wenig auf digitale Gesundheitsangebote, so das Ergebnis eine neuen Umfrage unter Ärzten. Doch trotz alledem sehen die befragten Ärzte in der Digitalisierung auch viele Chancen.
Titelbild
Computertomographie im Krankenhaus (Symbolbild).Foto: PHILIPPE MERLE/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Juni 2017

Die Digitalisierung schreitet voran – das Gesundheitswesen erobert sie aber nur zögerlich. Einfachste Angebote seien derzeit im Praxisalltag nur spärlich vorhanden, so das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage.

Nur drei Prozent der niedergelassenen Ärzte und neun Prozent der Klinikärzte verwenden beispielsweise Onlinepatientenakten, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom und des Ärzteverbands Hartmannbund ergab.

Neun von zehn Klinikärzten (93 Prozent) geben an, dass ihr Haus den Patienten die Untersuchungsergebnisse auch auf CD zur Verfügung stelle, und 39 Prozent der Krankenhausärzte tauschen sich untereinander per Telemedizin aus.

Doch die telemedizinische Überwachung von Patienten oder die Onlineterminvereinbarung (zehn Prozent) werden derzeit selbst von Kliniken kaum genutzt.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sieht Deutschland in Sachen digitale Gesundheit daher immer noch „im grauen Mittelfeld“. Die Patientenversorgung werde künftig aber nur mit digitaler Unterstützung funktionieren.

Ärzte: Senkung der Kosten und Verlängerung der Lebenserwartung durch Digitalisierung möglich

Obwohl sie beim Einsatz digitaler Anwendungen momentan noch zögerlich sind, sehen sieben von zehn Ärzten die Digitalisierung als große Chance für die Gesundheitsversorgung.

Zwei Drittel (67 Prozent) sagen, dass Arztpraxen und Krankenhäuser ihre Kosten mit Hilfe digitaler Technologien senken könnten. Jeder Dritte (34 Prozent) geht sogar davon aus, dass die Digitalisierung die Lebenserwartung der Menschen verlängert.

Jahr 2030: Operationsroboter im Einsatz

Befragt nach Zukunftsszenarien für das Jahr 2030 sieht jeder zweite Mediziner Operationsroboter im alltäglichen Einsatz. Acht von zehn Befragten sind außerdem der Ansicht, dass Prothesen und Implantate dann standardmäßig oder vereinzelt im 3D-Druckverfahren hergestellt werden.

Künstliche Intelligenz und implantierte Mikrochips

Künstliche Intelligenz, die Ärzte beispielsweise bei der Diagnose unterstützt, sieht jeder dritte Arzt (35 Prozent) 2030 im Alltagseinsatz. Jeder fünfte Mediziner (22 Prozent) glaubt außerdem, dass die Medikamenteneinnahme und -abgabe dann durch unter die Haut implantierte Mikrochips erfolgt. Befragt wurden knapp 480 Ärzte aller Fachrichtungen. (afp/as)



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