NRW bestellt Jodtabletten zum Schutz bei einem Atomunfall

In NRW ist die Sorge um die Sicherheit belgischer Atomkraftwerke groß.
Titelbild
In NRW ist die Sorge um die Sicherheit belgischer Atomkraftwerke groß.Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times24. Mai 2016
Um die Bevölkerung bei einem Atomunfall besser schützen zu können, will Nordrhein-Westfalen Jodtabletten für alle Schwangeren und Minderjährigen im Land kaufen. Eigentlich sei der Bund für die Anschaffung zuständig.

Weil es dort bislang aber keinen Zeitplan dafür gebe, habe NRW als bislang einziges Bundesland entschieden, das Medikament auf eigene Kosten zu beschaffen, sagte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums. Die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor über die Pläne berichtet.

Kaliumjodid wird bei nuklearen Zwischenfällen eingesetzt, weil es die Aufnahme radioaktiven Jods im Körper stark abschwächt. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hatte die Strahlenschutzkommission des Bundes empfohlen, ganz Deutschland als sogenannte Fernzone auszuweisen. In diesem Gebiet sollen alle Schwangeren und Minderjährigen einen schnellen Zugang zu Kaliumjodid-Tabletten bekommen.

Bislang gibt es Jodtabletten in Nordrhein-Westfalen lediglich in einem 100-Kilometer-Radius rund um Atomkraftwerke – dort allerdings nur für alle Menschen unter 45 Jahren.

In NRW ist die Sorge um die Sicherheit belgischer Atomkraftwerke groß: Die Reaktoren Doel in der Nähe von Antwerpen und Tihange bei Lüttich, das etwa 70 Kilometer von Aachen entfernt liegt, sind nach mehreren Pannen heftig umstritten und waren aus Sicherheitsgründen mehrfach abgeschaltet worden.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion