Nürnberg: „Nur Feiglinge schlagen Frauen“ – Vandalen zerstören Plakate von AfD-Veranstaltung mit Leyla Bilge

Derzeit macht die AfD in Nürnberg mit einer Plakat-Reihe auf eine Veranstaltung über "Frauen- und Kinderrechte" aufmerksam - zum Unmut mancher.
Titelbild
Foto: Screenshot/Facebook, AfD Nürnberg
Von 20. März 2017

Mit einer Reihe von provokativen oder aufrüttelnden Plakaten, je nach Ansicht, macht die AfD-Partei in Nürnberg auf eine Veranstaltung am 23. März mit der Kurdin Leyla Bilge zum Thema Frauen- und Kinderrechte aufmerksam.

Kritik an polarisierenden Plakaten

„Unsere Mitarbeiterin ist den ganzen Vormittag schon mit Telefonaten beschäftigt“, bestätigte Wolfram Gäbisch, stellvertretender Leiter des Liegenschaftsamts, dem Blatt.

Auf Anfrage von Bürgern beim Amt, ob man diese Plakat-Aktion nicht unterbinden könne, sagte Gäbisch laut „NN“, dass man diese inhaltlich nicht zu bewerten habe.

Einige der Plakat-Ständer entlang des Rings in der Innenstadt wurden indessen von Unbekannten zerstört – auch eine Form, seine Meinung auszudrücken oder aber andere zu unterdrücken.

Stimmung machen oder berechtigte Kritik?

So mancher Zeitgenosse wittert hinter der Plakatreihe eine Aktion, die Stimmung gegen Flüchtlinge machen soll, wie die „Nürnberger Nachrichten“ schreiben. „Die Plakate sind sehr eindeutig auf Ausgrenzung angelegt, das ist gegen die Menschenwürde gerichtet“, meinte eine von den „NN“ repräsentativ ausgewählte Zeitungsleserin.

Die Kritik richtet sich offenbar gegen zweisprachige Plakate mit Aufschriften wie:

  • Nur Feiglinge schlagen Frauen
  • Zwangsheirat ist lebenslange Haft
  • Kopftuch bei Kindern ist Freiheitsberaubung
  • Genitalverstümmlung ist ewige Folter

Der Streitpunkt: Veranstaltung „Frauen- und Kinderrechte“ mit Leyla Bilge.

Foto: Screenshot/Facebook, AfD Nürnberg

Foto: Screenshot/Facebook, AfD Nürnberg

Stadt kassiert kräftig ab

Für die Plakatierung der Veranstaltung musste die Oppositionspartei 924 Euro an Gebühren bezahlen, so die „NN“. Auf der Facebookseite der AfD Nürnburg postete ein User: „Warum nur 25 Stück, es müssten Hunderte sein.“

Die Antwort: „Es sind 50 an 25 Standorten. Mehr genehmigt die Stadt leider nicht. Außerdem kosten uns diese 25 Standorte für 8 Tage knapp 1000 Euro.“

Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns (530.000 Einwohner) und das kulturell-wirtschaftliche Zentrum Nordbayerns, gilt als SPD-Hochburg. Seit 1945 gab es lediglich einen nicht-SPD-Oberbürgermeister (1996 – 2002, CSU). Seit 2014 regiert der Stadtrat mit einer Koalition aus SPD (44,1 %), CSU (29,4 %) und den Grünen (9 %).

78,8 Prozent der Nürnberger haben einen deutschen Pass, der Anteil der christlich orientierten Menschen liegt bei 53,4 Prozent (ev/kath) und der Gesamt-Migrationsanteil der Einwohner beträgt 43,4 Prozent.

Siehe auch:

Leyla Bilge: Muslima, Kurdin und AfD-Mitglied – Vom repräsentativen Medienliebling zur unbequemen Stimme

 

 



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