Oliver Bierhoff prämiert die Gewinner des DFB und Merzedes-Benz Integrationspreises 2008

Titelbild
Oliver Bierhoff mit der Trommlergruppe Tamba bo bei der Überreichung des Integrationspreises. (Markus Gilliar via Getty Images)
Epoch Times26. Februar 2009

Der Amateurverein TJ Dormagen, die Förderschule Munderkingen und die Straßenfußball-Initiative „köln kickt” sind die Sieger des DFB und Mercedes-Benz Integrationspreises 2008 „Fußball: viele Kulturen – eine Leidenschaft”. Oliver Bierhoff, Manager der Nationalmannschaft und Schirmherr des Integrationspreises, zeichnete im Beisein von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und DFB-Vizepräsident Rolf Hocke die drei Preisträger in Düsseldorf aus. Der Integrationspreis ist mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von 150.000 Euro dotiert.

Mit diesem Preis werden jährlich Projekte und Aktivitäten ausgezeichnet, die mithilfe des Fußballs die Integration von Kindern und Jugendlichen – insbesondere von Mädchen – mit Migrationshintergrund auf vorbildliche Weise fördern. Oliver Bierhoff dazu: „Die integrative Kraft des Fußballs ist einzigartig. Ich habe selbst über zehn Jahre im Ausland Fußball gespielt und weiß, wie wichtig es ist, sich in seiner Umgebung wohl zu fühlen und integriert zu sein.”

Der Integrationspreis wird in den drei Kategorien „Verein”, „Schule” und „Sonderpreis” für Fußballkreise und -bezirke sowie Initiativen außerhalb des organisierten Fußballs vergeben.

Für den Integrationspreis 2008 wurden insgesamt 123 Bewerbungen eingereicht. „Es ist beeindruckend, zu sehen, mit welch großem Engagement und Einfallsreichtum in vielen Vereinen und Schulen Initiative im Sinne der Integration ergriffen wird”, so Wolfgang Niersbach. Rolf Hocke, als DFB-Vizepräsident verantwortlich für die integrative Arbeit des Verbandes, sagt: „Gerade mithilfe des Fußballs können wir Vorurteile abbauen und Menschen aller Herkunft die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten geben. Integration ist nicht einfach Toleranz, sondern Respekt füreinander und aktive Beteiligung der verschiedenen Gruppen in allen Bereichen unseres Fußballsports und der Gesellschaft”.

Die Gewinner der drei Kategorien

Mit seinem umfassenden und überaus erfolgreichen Engagement zur Integration von Mädchen mit Migrationshintergrund überzeugte der TJ Dormagen die Wettbewerbsjury. Dem Amateur-Fußballverein „Türkische Jugend Dormagen” ist es gelungen, innerhalb eines Jahres vier Mädchen- und eine Frauenmannschaft mit insgesamt mehr als 60 Spielerinnen aufzubauen. Dabei hat er sich von einem türkischen zu einem multi-ethnischen Verein entwickelt. In den Mädchenmannschaften spielen Kinder und Jugendliche aus elf Nationen. Darüber hinaus unterstützt und berät der Verein die Spielerinnen in beruflichen und finanziellen Angelegenheiten.

Das Rennen in der Kategorie „Schule” machte die Förderschule Munderkingen in Baden-Württemberg, an der rund ein Viertel aller Schüler einen Migrationshintergrund hat. Unter dem Motto „Fußball tut Schule gut” hat die Grund- und Hauptschule ein Schulsportkonzept entwickelt und verfügt sowohl über eine gemischte Fußballmannschaft als auch über eine Mädchenmannschaft. Darüber hinaus werden die Schüler durch die enge Kooperation mit einem örtlichen Fußballverein und der Stadt aktiv in Vereine integriert. Die Förderschule Munderkingen verbindet auf besondere Weise Fußballspiel mit kulturellen Aktivitäten. So wurde eine schuleigene Trommlergruppe gegründet, die bei Turnieren auftritt.

In der Kategorie „Sonderpreis“ gewann die RheinFlanke gGmbH in Köln. Als gemeinnütziger Träger des Straßenfußball-Projekts „köln kickt” hat sie 2007 alle Stadtteil-Ligen zu einer Straßenfußball-Liga zusammengefasst und eine eigene Mädchen-Liga ins Leben gerufen. Über den Liga-Betrieb hinaus engagiert sie sich mit verschiedenen Projekten in Kooperation mit zahlreichen Einrichtungen und Vereinen für mehr Toleranz und die Integration von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. So wird beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Verein „Achtung Respekt! Hilfe, die bewegt” und dem „Kölner Dozenten-Team” eine Qualifizierungsmaßnahme zum „Respekt-Teamer” angeboten, bei der Jugendliche die Organisation der Liga-Spieltage erlernen und für ein tolerantes Miteinander, in sozialer Kompetenz und Verhaltensweisen zur Konfliktlösung sensibilisiert werden. Und in Kooperation mit der Agentur für Arbeit bindet RheinFlanke arbeitslose Jugendliche auf Honorarbasis ein.

Die Jury

Die Gewinner wurden von einer achtköpfigen Jury ermittelt. Dazu gehören neben Oliver Bierhoff und Ursula Schwarzenbart die DFB-Integrationsbeauftragte Gül Keskinler, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, DFB-Vizepräsident Rolf Hocke sowie Bettina Haussmann, Senior Manager Branded Entertainment Mercedes-Benz Cars, Professor Dr. Maria Böhmer, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, und Burkhard Jungkamp, Vorsitzender der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz.

Die Zweit- und Drittplatzierten

Kategorie „Verein”: Naumburger BC 1920 (2. Platz), SV Rhenania Hamborn in Duisburg (3. Platz)
Kategorie „Schule”: Drost-Rose-Realschule in Lippstadt, Freie Evangelische Hauptschule in Detmold und Anne-Frank-Schule in Hanau (gemeinsamer 3. Platz).

Kategorie „Sonderpreis”: Internationaler Bund Hamburg (2. Platz), RAA Leipzig (Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule/ 3. Platz). (stan)

Oliver Bierhoff mit der Trommlergruppe Tamba bo bei der Überreichung des Integrationspreises. (Markus Gilliar via Getty Images)Oliver Bierhoff mit der Trommlergruppe Tamba bo bei der Überreichung des Integrationspreises. (Markus Gilliar via Getty Images)


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