Parteienforscher: AfD muss mit kontroversen Debatten gestellt werden

"Die AfD will diese Republik grundlegend verändern. Hier müssen die anderen Parteien mit Argumenten dagegenhalten", sagte Hajo Funke der "Passauer Neuen Presse".
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AfD-BundestagsfraktionFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. Oktober 2017

Die AfD muss nach Ansicht von Hajo Funke, Parteienforscher und Extremismusexperte an der Freien Universität Berlin, im Bundestag mit kontroversen Debatten gestellt werden: „Die AfD will diese Republik grundlegend verändern. Hier müssen die anderen Parteien mit Argumenten dagegenhalten“, sagte Funke der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochsausgabe). „Wenn sie nach rechts rücken, wird die AfD noch stärker“, prognostiziert der Forscher.

Der Politologie-Professor erwartet, dass die Parlamentskultur sich mit der „rechtsradikalen und zum Teil völkischen wie rassistischen Partei“, verändert. „Das haben wir bereits bei der Konstituierung erlebt“, erklärte er. Die AfD habe mit ihrem Kandidaten Albrecht Glaser für das Amt Bundestagsvizepräsidenten jemanden aufgestellt, der mit seinen Positionen zum Islam und zur Religionsfreiheit nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehe. Die Zweifel der anderen Fraktionen und die Entscheidung, ihn nicht zu wählen, seien begründet gewesen.

Funke versteht die AfD als große Herausforderung für die demokratischen Parteien. „Sie müssen diese Partei stellen. Man sollte sie nicht hofieren, aber ihr auch keine Gelegenheit geben, sich als Opfer zu stilisieren“, fordert der Extremismusforscher. Wenn sich die AfD-Abgeordneten im Ton und Vokabular vergriffen, müsse dies konsequent geahndet werden. Funke sieht weder einen Hauch von Weimar noch die AfD als ernsthafte Bedrohung für die Demokratie. „Wir haben eine ganz andere ökonomische Situation. Es gibt heute eine breite demokratische Mehrheit im Bundestag. Von Weimarer Verhältnissen kann keine Rede sein.“ (dts)



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