Petry erwartet „harte Gespräche“ über Fraktionsvorsitz und Kurs der AfD

Zu eigenen Ambitionen für den Fraktionsvorsitz äußerte sie sich am Montag im ZDF-"Morgenmagazin" zunächst nicht. Erst müsse klar sein, "wer tatsächlich in der Fraktion drin ist", sagte Petry, die in ihrem Bundesland Sachsen ein Direktmandat geholt hatte.
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In Deutschland gebe es ein "sehr viel größeres Potenzial für eine andere Politik", sagte Petry.Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images
Epoch Times25. September 2017

AfD-Chefin Frauke Petry erwartet angesichts des Führungsstreits in ihrer Partei „harte Gespräche“ über den künftigen Kurs der neuen Bundestagsfraktion. Zu eigenen Ambitionen für den Fraktionsvorsitz äußerte sie sich am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“ zunächst nicht. Erst müsse klar sein, „wer tatsächlich in der Fraktion drin ist“, sagte Petry, die in ihrem Bundesland Sachsen ein Direktmandat geholt hatte.

Die AfD zieht mit 12,6 Prozent als drittstärkste Kraft in den Bundestag ein. In Sachsen ist sie mit 27 Prozent vor der CDU stärkste Partei. Petry sagte, sie fühle sich durch die Ergebnisse in ihrem Bundesland in ihrem Kurs bestätigt. Es habe sich gezeigt, „dass die lauten Töne landauf, landab es nicht gebracht haben“, sagte sie mit Blick auf die von Provokationen gekennzeichneten Auftritte der Spitzenkandidaten Alice Weidel und Alexander Gauland.

„Wir brauchen für dieses Land eine vernünftige konservative Politik“, so Petry. Sie wolle, „dass die Themen zukünftig dominieren und nicht die abseitigen Äußerungen, die wir in der Vergangenheit gehört haben“, fügte sie hinzu. Einer der Hauptstreitpunkte in der AfD-Führung ist der Umgang mit Rechtsaußen wie dem Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke.

Spätestens seit Anfang 2017 gebe es immer wieder AfD-Politiker, die sich abseits des Programms äußerten. Es sei ein „großer Zwist, wie man damit umgeht“, sagte Petry. Sie habe sich entschieden, die Diskussion darüber führen zu wollen und das Thema nicht zu ignorieren.

Petry verwies darauf, dass die AfD in ihrem Wahlprogramm neben der Flüchtlingsfrage auch Themen wie mehr Bürgerbeteiligung, Bildung, Energiepolitik oder Euro-Ausstieg behandle. „Das sind alles Fragen, bei denen wir darauf gebrannt haben, sie endlich aufs nationale Parkett heben zu können“, sagte sie.

In Deutschland gebe es ein „sehr viel größeres Potenzial für eine andere Politik“, sagte Petry. Die am Sonntag erzielten knapp 13 Prozent seien „nicht genug, um eine Politikwende einzuleiten“. (afp)



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