Pretzell im Widerspruch zu Gauland – AfD muss sich entscheiden

Der nordrhein-westfälische AfD-Chef Marcus Pretzell grenzt sich klar von den Äußerungen seines Parteikollegen Alexander Gauland ab. Dieser hatte erst kürzlich behauptet, die AfD sei gegründet worden, um die CDU von außen zu beeinflussen.
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Der AfD-Landesvorsitzende von NRW, Marcus Pretzell.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times17. März 2017

Der nordrhein-westfälische AfD-Chef Marcus Pretzell grenzt sich klar von den Äußerungen seines Parteikollegen Alexander Gauland ab. Dieser hatte erst kürzlich behauptet, die AfD sei gegründet worden, um die CDU von außen zu beeinflussen.

Im Gespräch mit der „Jungen Freiheit“ erklärte Pretzell: „Der Weg der AfD muß klar auf die konservativ-bürgerliche gesellschaftliche Mitte zielen; provokativ und realpolitisch verankert, im Hier und Jetzt, nicht im Wolkenkuckucksheim.“

Gaulands und auch Björn Höckes Verhalten entspräche einer Kopie der Achtundsechziger Revolution, „ein Unter-Druck-Setzen der CDU und anderer Parteien ‘von außen’, durch Verschiebung der Diskussionsräume durch Maximalforderungen und bewußte Einbeziehung auch abseitiger Positionen, wie dies die Grünen bis hin zur Einbindung sogar des RAF-Umfeldes getan haben.“ Die AfD stehe dann als Puffer am rechten Rand für die CDU und damit als ihr Mehrheitsbeschaffer.

Dieser Weg sei zwar wirksam, aber auch sehr zeitaufwendig und weil man genau diese Zeit nicht mehr habe, plädiere Pretzell für eine andere Strategie, so JF weiter.

Laut Pretzell gleicht eine kurzfristige personelle und inhaltliche Erneuerung der CDU einem Hirngespinst, nur langfristig könne solch eine Erneuerung erfolgen. Man könne aber auch dem Beispiel Ruttes in den Niederlanden folgen und aus Opportunismus einen AfD-light-Weg einschlagen.

Die CDU stünde dann als „domestizierter Koalitionspartner“ für einen starken „AfD-Seniorpartner“ zur Verfügung. „Personell und inhaltlich würde in dieser Koalition die AfD den Ton angeben. Die Rolle des Schmutzfängers überließe man auf diesem Weg anderen, weil es Ballast und keine Stärke wäre, Nationaltraumata zu therapieren.“

Die AfD müsse hinsichtlich beider Strategien endlich eine Entscheidung treffen, mahnt Pretzell. Dulde sie beides nebeneinander, wird Gaulands Strategie Pretzells bevorzugte Variante überlagern und sei damit zum Scheitern verurteilt. Sich nicht zu entscheiden komme in diesem Fall einer Entscheidung für Gaulands Strategie gleich und „das Scheitern für unser Land wäre absehbar.“ (mcd)



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