Pro Asyl prangert Umgang mit Flüchtlingen in Calais an

Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Burkhardt betonte, die "starre Regelung" in Europa, nach denen der Staat zuständig ist, in den ein Flüchtling einreist, verhindere menschliche Lösungen. "Das Europa der Menschenrechte befindet sich in Auflösung. Wir erleben ein Europa der Zäune wo jeder dem anderen die Verantwortung zuschiebt."
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Schlangestehen in Calais. Die Auflösung des illegalen Flüchtlingslagers ist entgegen der Befürchtungen ruhig angelaufen. Die vollständige Räumung soll noch eine Woche dauern.Foto: Thibault Vandermensch/dpa
Epoch Times25. Oktober 2016

Die Flüchtlingshilfeorganisation Pro Asyl kritisiert mit Blick auf die Räumung des Flüchtlingslagers im nordfranzösischen Calais scharf die Rolle Großbritanniens: „Die britische Regierung trägt die Hauptverantwortung für die menschenunwürdigen Zustände. Statt Flüchtlinge aufzunehmen und Asylanträge zu prüfen, verschanzt sich Großbritannien hinter Zäunen und weigert sich, legitime Interessen der Flüchtlinge zu berücksichtigen“, sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Dies gelte insbesondere für Flüchtlinge, die bereits Beziehungen zu in Großbritannien Lebenden hätten.

Burkhardt betonte, die „starre Regelung“ in Europa, nach denen der Staat zuständig ist, in den ein Flüchtling einreist, verhindere menschliche Lösungen. „Das Europa der Menschenrechte befindet sich in Auflösung. Wir erleben ein Europa der Zäune wo jeder dem anderen die Verantwortung zuschiebt.“

Großbritannien mache es mit Frankreich, die Balkanstaaten machten es mit Griechenland und die gesamte EU tue es in Richtung Türkei. Der Pro-Asyl-Geschäftsführer kritisierte, die europäischen Regierungen versuchten systematisch, Flüchtlinge fernzuhalten, „koste es, was es wolle“.

Nach dem Flüchtlingsdeal mit der Türkei strebten die Europäer jetzt auch Abmachungen mit Ägypten an. Zudem werde auch mit Staaten wie dem Sudan verhandelt, damit dieser die Grenzen zu Eritrea schließt. „Dabei gibt es sowohl in Sudan als auch in Eritrea schwere Menschenrechtsverletzungen.“ (dts)



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