Pro Flüchtlingswohnung 1.000 Euro – „Schwarzmakler“ schmieren Wohnbaugesellschaften

Die Leipziger Wohungs- und Baugesellschaft (LWB) könnte in Vermittlungsgeschäfte an Flüchtlinge verwickelt sein. Laut MDR “Exakt” sollen Mitarbeiter der LWB mit Schwarzmaklern zusammenarbeiten. Dabei werden Schmiergelder bis zu 1.000 Euro kassiert. Dies soll eine bundesweit gängige Praxis sein, wie Flüchtlinge berichten.
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SymbolfotoFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times1. September 2016

In Leipzig existiert ein illegaler Markt für Sozialwohnungen, so Recherchen des MDR-Magazins „Exakt”. Der illegale Markt existiere seit etwa anderthalb Jahren. Die Wohnungen werden gegen Schmiergeld an Flüchtlinge vermittelt. Sogenannte „Schwarzmakler“ fädeln die Deals ein. Sie halten die Kontakte zu Vermietungsfirmen.

LWB-Mitarbeiter arbeiten mit Schwarzmaklern zusammen

Offenbar gehören die gegen Schmiergeld vermittelten Wohnungen der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB), wie Recherchen des Magazins „Exakt“ ergaben. Demnach sollen Mitarbeiter der Vermietung mit den Schwarzmaklern zusammenarbeiten.

Das sei nicht hinnehmbar, empörte sich Siegfried Schlegel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der LWB und Stadtrat der Linken. Selbstverständlich müssten die Ermittlungsbehörden und die Innenrevision der LWB tätig werden, sagte Schlegel gegenüber “Exakt”.

Phänomen existiere bundesweit

Bis zu 800 Euro kassieren die “Vermittler” typischerweise als “Provision” für eine kleine Wohnung in Leipzig. Für Familienwohnungen werden dagegen bis zu 1.000 Euro aufgerufen. Dieses Phänomen existiere bundesweit, wie Flüchtlinge laut MDR berichten.

LWB verspricht Aufklärung

Die LWB-Geschäftsführung hat nun eine baldige Aufklärung der Vorgänge in Aussicht gestellt. Sollte man nicht imstande sein, die Recherchen hinreichend durchzuführen, werde auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, so Gabriele Haase gegenüber „MDR-Exakt“.

Mit einem Bestand von über 35.000 Wohnungen gehört die LWB zu den großen Unternehmen der deutschen Wohnungswirtschaft. Der Markt für preiswerten Wohnraum werde immer enger. Offiziell sind die Wartelisten bei der LWB sehr lang. Interessenten müssten bis zu einem Jahr warten. (dk)



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