Der Mini-Rock bleibt zu Hause: Bautzener Gymnasiasten zu Besuch im Asylheim

Ein Projekttag für eine neunte Klasse in Bautzen hat auf Facebook Aufsehen erregt. Die Gymnasiumschüler gehen zu einem Workshop in eine Asylunterkunft - wegen Ramadan ohne Minirock, versteht sich.
Titelbild
Asylheim in Karlsruhe/Symbolbild.Foto: Archiv/dpa
Epoch Times8. Juni 2017

Ein Projekttag für eine neunte Klasse in Bautzen hat auf Facebook Aufsehen erregt. Dort wurde ein Informationsschreiben gepostet, dessen Inhalt die Schüler des Schiller-Gymnasiums zu einem Workshop mit Besuch einer Asylunterkunft einlädt.

Die Schule schickt ihre Sprösslinge anhand des Schreibens zu einer Veranstaltung von „Pro Chance“ und des Bündnisses „Bautzen bleibt bunt“. Geladen wird zu einer Diskussion über Asyl und Geflüchtete, zu der städtische Vertreter und ein Sozialarbeiter aus der Asylunterkunft „Spreehotel“ anwesend sein werden.

Wie weiter aus dem Schreiben hervorgeht, dürften bei dieser Veranstaltung alle Fragen gestellt werden und es werde versucht, mit Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen aufzuräumen. Anschließend werde die Asylunterkunft besucht, damit sich die Schüler selbst ein Bild von dem Ort machen und Geflüchtete persönlich kennenlernen könnten. An Gruppentischen sollen dort Gespräche mit einem Geflüchteten stattfinden und derjenige könne auch sein Zimmer zeigen.

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Kurze Röcke sind untersagt

Am Ende des Schreibens steht dann noch eine sehr „wichtige“ Information. Dort heißt es: „In der Zeit findet der Fastenmonat Ramadan statt, das heißt unter anderem, dass die Männer keine nackte Haut von Mädchen und Frauen sehen dürfen.“

Da man den Glauben respektieren möchte, wird gebeten, ein „schulterbedeckendes T-Shirt ohne großen Ausschnitt und lange Hosen, oder einen langen Rock anzuziehen“.

Schülerinnen, die dem nicht nachkommen, „werden von der Veranstaltung ausgeschlossen oder bekommen von uns Tücher und T-Shirts“.

Gegenüber „Junge Freiheit“ erklärte Sozialarbeiterin Sophia Delan vom Projekt „Pro Chance“, dass der Kleidungshinweis aus Respekt gegenüber der Religion der Flüchtlinge gegeben wurde. Es gehe dabei nur um die Zeit, in der man bei den Flüchtlingen zu Gast sei. Zu Zeiten des Ramadan will man ihrem Glauben ein Stück weit Respekt entgegen bringen.

Außerdem betont die Mitarbeiterin, dass der Besuch der Asylunterkunft freiwillig sei und dass es nicht darum ginge, die Meinung der Schüler zu beeinflussen. Es sei allerdings besser, wenn sich die Schüler selbst einen Eindruck verschaffen könnten, anstatt sich nur über soziale Netzwerke über die Problematik zu informieren.

(mcd)



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