Reisebus ausgebrannt: Ermittler gehen offiziell vom Tod der 18 vermissten Businsassen aus – Merkel bestürzt

Bei einem Busunfall auf der A9 in der Nähe der bayerischen Stadt Münchberg sind am Montag zahlreiche Menschen teils schwer verletzt worden. Die Ermittler gehen offiziell vom Tod von 18 Menschen aus. Der Reisebus war gegen 07:00 Uhr auf einen Sattelzug aufgefahren und in Flammen aufgegangen.
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SymbolbildFoto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times3. Juli 2017

+++ Update +++

Der auf der A9 in Nordbayern verunglückte Reisebus gehörte einem Unternehmen aus Sachsen. Das Fahrzeug sei drei Jahre alt gewesen und zuletzt im April ohne Beanstandungen vom TÜV geprüft worden, teilten der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer und der Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes mit.

Er sei vorschriftsmäßig mit zwei Fahrern unterwegs gewesen. Der Kollege, der zum Zeitpunkt des Aufpralls am Steuer saß und umkam, war demnach seit mehr als zehn Jahren bei dem Unternehmen beschäftigt und 2013 für langjähriges unfallfreies und sicheres Fahren ausgezeichnet worden.

18 Menschen gestorben

Nach dem schweren Busunfall auf der Autobahn 9 in Bayern gehen die Ermittler offiziell vom Tod von 18 Menschen aus. Die auch Stunden nach dem Unfall vermissten 18 Businsassen „dürften wohl in dem brennenden Reisebus ums Leben gekommen sein“, teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof am Montag mit. Bei den Businsassen handle es sich um eine Seniorengruppe aus Sachsen.

Merkel reagierte „mit großer Bestürzung“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bestürzt über den schweren Busunfall gezeigt. Die Kanzlerin habe „mit großer Bestürzung“ auf das Unglück reagiert, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Das Mitgefühl gelte den Opfern und ihren Angehörigen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) machte sich nach Angaben eines Ministeriumssprechers auf den Weg zur Unglücksstelle.

Mindestens 30 verletzte Businsassen – zwei in Lebensgefahr

Wie eine Polizeisprecherin sagte, schwebten von 30 verletzten Businsassen mindestens zwei in Lebensgefahr. Mehrere Verletzte seien mit Rettungshubschraubern in Kliniken gebracht worden.

Ein laut Polizei mit insgesamt 48 Menschen besetzter Reisebus – 46 Fahrgäste und zwei Fahrer – war im Bereich Münchberg im Landkreis Hof auf der A9 im Stauende auf einen Sattelzug aufgefahren und in Flammen aufgegangen. Der genaue Unfallhergang war noch unklar. So war etwa fraglich, ob der Sattelzug stand oder langsam fuhr.

Der Bus brannte vollständig aus. Es sei „durchaus möglich“, dass die vermissten 18 Menschen zur Unfallzeit noch im Bus waren, sagte Polizeisprecherin Anne Höfer. „Wir können nicht ausschließen, dass die Personen im Bus ums Leben gekommen sind.“ Rechtsmediziner begannen in dem ausgebrannten Wrack mit der Suche nach sterblichen Überresten. Auch die Staatsanwaltschaft und Sachverständige kamen an die Unfallstelle.

Laut Polizei handelte es sich bei allen Insassen um Erwachsene. Es seien „ältere Menschen“, sagte eine Sprecherin. Ein Polizeisprecher sagte, womöglich seien die Vermissten nach dem Verlassen des Busses in Panik davon gelaufen. Hinweise hatte die Polizei darauf aber auch Stunden nach dem Unfall und trotz intensiver Suchmaßnahmen nicht. Es schwinde von Minute zu Minute die Hoffnung, sagte der Polizeisprecher.

Die Unfallstelle wurde weiträumig abgesperrt. Am Unfallort waren zahlreiche Rettungskräfte von Feuerwehren, Polizei und Technischem Hilfswerk im Einsatz. Auch mehrere Rettungshubschrauber waren vor Ort.

Die A9 wurde im Bereich der Unfallstelle zeitweise in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, es entwickelten sich lange Staus. Die Sperrung in Fahrtrichtung Berlin wurde nach mehreren Stunden wieder aufgehoben, die Sperrung in Richtung Nürnberg sollte voraussichtlich den ganzen Tag andauern.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick rief zum Gebet für die Opfer des Verkehrsunfalls auf. „Beten wir für die Opfer, unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, schrieb er auf Twitter. Für die Angehörigen wurde eine Telefonnummer geschaltet. Am Unfallort kamen Kräfte des Kriseninterventionsteams zum Einsatz. (afp/dpa)



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