Schmidt stößt mit Lebensmittel-Initiative auf Kritik in Union

Die "Nationale Strategie zur Reduktion von Fett, Salz und Zucker" von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt stößt auf Kritik.
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MuffinsFoto: Astrid Stawiarz/Getty Images for Housing Works
Epoch Times15. Juni 2017

Mit seiner „Nationalen Strategie zur Reduktion von Fett, Salz und Zucker“ in Fertigprodukten stößt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) auch auf Kritik in den eigenen Reihen.

Mit dem Vorstoß sollen Lebensmittelhersteller angehalten werden, gesündere Rezepturen in Fertignahrungsmitteln wie Backwaren, Pizza oder Softdrinks zu verwenden: „Der Kampf gegen Übergewicht geht uns alle an“, sagte Unionsfraktionsvize Gitta Connemann (CDU) der „Bild“ (Donnerstag).

„Ein Baustein dafür ist eine gesündere Ernährung. Dieses Ziel ist richtig. Aber dies geht nur mit den Produzenten. Minister Schmidt sollte das Gespräch gerade mit den kleineren Betrieben, wie Bäckereien, suchen, um gemeinsame Lösungen zu finden. Auf keinen Fall darf es einen Verdrängungswettbewerb zugunsten der großen Lebensmittelkonzerne geben.“

Hintergrund ist ein Auftrag der Regierungsfraktionen an den Minister vom Januar 2015, gemeinsam mit der Wirtschaft Wege für weniger Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln zu erarbeiten. Genau an dieser Kooperation mangele es, wirft auch der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks dem Landwirtschaftsminister vor. „Kurz vor Pfingsten haben wir das Papier bekommen“, kritisiert Geschäftsführer Daniel Schneider der „Bild“. „Da ist kaum Zeit zum fundierten Gespräch.“

Auch der frühere CDU-Politiker und jetzige Vizechef des Bundesverbands der deutschen Ernährungsindustrie, Christian von Boetticher, geht mit Schmidt hart ins Gericht. Boetticher, der auch Geschäftsführer von Kölln-Haferflocken ist, sagte der „Bild“: „Viele Verbraucher entscheiden sich aber bewusst für eine süße Portion am Morgen. Alle Zuckerzusätze sind transparent ausgewiesen und die tägliche Portionsmenge pro Person ist gering, so dass wir diese Vorwahlaktivität des Ministers auch nicht verstehen können.“ (dts)



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